Französisches Kino, ein Szenarien-Mix aus „Suspiria“, „Das Haus der Vergessenen“ und „Mercy Falls“
mit solch wunderbarer Ideen wie eine im Koma liegende alte Dame, einer
Pflegerin mit morbidem Hobby und einer Inneneinrichtung die vor
skurriler Einfälle nur so strahlt (bzw. nicht, das Haus ist ein düsterer
Ort). Mit all diesen Zutaten funktioniert die erste Hälfte des
Streifens dank stimmiger Inszenierung auch ganz gut, auch wenn mit der
Zeit auffällt, dass mit den Figuren trotz intensiver Einführung und
erstem Interesses dann doch nicht so viel anzufangen ist wie erhofft.
Aber die restlichen Inhalte schließen sich mit etwas Verzögerung diesem
traurigen Zustand an. Anstatt den tollen Ideen einen interessanten
Hintergrund zu verleihen, konzentriert man sich auf morbide, teilweise
recht blutige Geschehnisse, die immer ein bisschen Rätsel bleiben, dank
der Esoterik-Schiene, mit welcher jede Logik und Gesetzmäßigkeit außer
Kraft gesetzt wird, jedoch auf die unangenehme Art, da Zusammenhänge
nicht deutlich werden wollen und der Fantasy-Horror-Mix damit zu
willkürlich wird und sich schließlich in phantastischer Belanglosigkeit
auflöst. „Livid“ ist keiner dieser schlechten Filme die zu langweilig
währen um das Ende nicht mehr miterleben zu wollen, in technischer
Umsetzung ist er dank einiger künstlerisch wertvoller Aspekte sogar
recht ansehnlich, aber er ist jene Art missglücktes Kino das sich neben
fehlender Charaktertiefe einen Scheiß um Substanz und eine interessante
Geschichte kümmert. Völlig verschenkt! OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen