29.12.2013

NAKED FEAR (2007)

„Naked Fear“ mag ja nur die reißerische Variante eines „Graf Zaroff“ sein ohne die Intelligenz und das Potential seiner Geschichte erkannt zu haben, er mag auf äußere und quantitative Schauwerte setzen und eine geheuchelte Dramatik in den Mittelpunkt setzen. Aber all dieser berechtigten Kritik zum Trotz weiß er als kleines Unterhaltungsfilmchen für zwischendurch durchaus zu funktionieren. Dass unser gejagtes Nackedei nun nicht sonderlich freizügig agiert, sondern wie für das Entstehungsland des Filmes typisch eher bieder umherlaufend,  dürfte von Anfang an klar sein, macht aber auch deutlich, dass es den Verantwortlichen des Streifens eben nicht nur um Erotik geht, sondern auch oder gar mehr um den Spannungsbogen. Der ist nicht so hoch wie es Regisseur Eberhardt gerne hätte, aber er ist okay für ein Filmchen, von dem ich dachte ich würde es zur Hälfte hin genervt ausschalten. Man lässt sich Zeit für die Figuren, erzählt parallel von der Jagd und den Ermittlungen eines Gesetzeshüters, der nicht ermitteln darf, lässt sich zu Anfang Zeit mit der dramatischen Situation der Heldin, damit man versteht warum sie nicht einfach nach Hause reisen kann, und wenn das eigentliche Szenario los geht, für das man den Film überhaupt sehen wollte, beginnt ein Katz- und Mausspiel, das zwar nicht sonderlich raffiniert ausgefallen ist, aber doch einfallsreicher als man es einem solchen Routineprodukt zugetraut hätte. „Naked Fear“ hat mich überrascht ohne zum großen Film mutiert zu sein. Er ist lediglich schlichte Unterhaltung und reißerisch noch dazu (wenn auch nicht in einer solchen Extreme wie gedacht), Eberhardt geht aber auch ehrlich damit um, macht kein Geheimnis daraus dass der Film genau dies ist und sein will und verleiht ihm somit einen ehrlichen Touch.  OFDb

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