Welch ein wundervoll getrickstes Drama! Die Kreaturen sind genauso
phantasievoll umgesetzt, wie die brutalen Effekte in der Realität. Der
Kinderfresser sei hierbei auf der einen Seite hervorzuheben und die
brutale Attacke auf den Hasenjäger auf der anderen Seite. Die
Schauspieler agieren alle glaubwürdig, damit wirkt der dramatische Film
freilich besonders emotional auf den Zuschauer. Neben dem dramatischen
Part sorgt gerade die Präsenz des Pans für ein zwiegespaltenes Gefühl.
Man traut ihm nicht wirklich zu auf der guten Seite zu stehen, und diese
Verwirrung gibt dem Film einen gewissen Spannungsgehalt außerhalb der
ohnehin schon vorhandenen Spannungselemente Hofverrat, böser Stiefvater,
fremde Welten oder Vertrauensbruch. „Pans Labyrinth“ weiß auf
niveauvolle Art richtig schön zu unterhalten. Einzig der etwas krude Mix
aus Fantasy und Kriegsdrama stößt etwas sauer auf, dies aber auch nur
weil ich die Fantasyelemente als etwas symbolisches und nichts
tatsächliches betrachte. Da verwundert der Off-Kommentator zu Beginn und
am Ende doch sehr, der dem Zuschauer diese Geschehnisse als real
verkaufen will. Ohne diesen Kommentar ließe sich der Film viel
vielschichtiger deuten und diskutieren. Er besäße mehr Substanz und wäre
damit konsequenter. Das mag für viele ein banaler Grund sein, für mich
ist es das entscheidende Element, das den Film von großem Kino mit
Anspruch auf kurzweilige Unterhaltung mit Anspruchsgehalt reduziert. OFDb
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