Sechs Jahre hat es gedauert bis der eher unbedeutende „Night Of The Demons“ fortgesetzt wurde. Im Jahrzehnt der 90er war die Beliebtheit des Horrorfilms ziemlich abgeflaut. Mit dem Ende der Kultfiguren Jason, Freddy und Michael suchte man immer wieder nach neuen Ikonen, die vom Fan kultig verehrt werden sollten, doch bis auf Chucky blieben die Versuche dieses Jahrzehnts eher unerfüllt. Weder der eigens dafür kreierte Bösewicht aus „Shocker“, noch der halbwegs erfolgreiche „Leprechaun“ in all seinen Filmen wussten die hinterlassene Lücke zu füllen, und Angela, die Gastgeberin aus „Night Of The Demons“, die von einem Dämonen besessen wurde, konnte es erst recht nicht.
Das hätte man vorher wissen können, besitzt sie doch weder einen mystischen Hintergrund, noch weiß sie optisch positiv auszufallen, wirkt sie doch eher wie eine Witzfigur, ähnlich der boshaften Frau aus den mäßig erfolgreichen „Camp des Grauens 2“ und „Camp des Grauens 3“. Scheinbar wusste man gar nicht mehr worauf man setzen musste, um eine neue Kultfigur zu kreieren, für „Night Of The Demons 2“, der bei uns aufgrund des unbekannten ersten Teils seine Videopremiere unter dem Alternativtitel „Night Of The Demons“ erfuhr, bedeutete der Versuch Angela zur Queen Of Horror zu machen die Einschränkungen seiner Möglichkeiten, denn eigentlich ist es immer der Hype um sie, der den Film ausbremst und das gar nicht so ernst gemeinte Werk in die unfreiwillige Lächerlichkeit lenkt.
Als Zwischendurchverzehr geht die Fortsetzung jedoch in Ordnung, weiß sie doch einige Ideen mehr vorzuweisen als ihr etwas arg lahmer Vorgänger. Trotzdem sieht man auchTeil 2 an, dass er nicht wirklich weiß was er erzählen will, so willkürlich und uninspiriert da die Schauplätze gewechselt werden, um ein Fortschreiten der Geschichte vorzugaukeln.
Überraschen tut da recht wenig. Interessant ist zumindest die Verwendung von Weihwasser-Pistolen vor dem Erfolgs-Hit „From Dusk Till Dawn“. Und auch mancher Spezialeffekt, so simpel er auch umgesetzt ist, weiß zu gefallen. Ob da Brüste zu Händen werden, die einem Grapscher die Finger wegätzen, ob da ein ekliger Wurm in gewollter Verbeugung vor „Tanz der Teufel“ einem Lippernstift entweicht, um in eine Frau über ihre ganz persönliche Öffnung zu gelangen, hin und wieder beweisen Drehbuch und Regie Einfallsreichtum. Schade, dass der Film sich trotzdem immer wieder ausbremst, immer dann wenn er den Eindruck macht nun endlich zur Horror-Party zu werden.
Als Teenager fand ich den Film großartig, in meiner strengen Zeit vor 10 Jahren fand ich ihn ziemlich langweilig, und nun bei meiner dritten Sichtung muss ich sagen, dass ich zwar nicht positiv überrascht bin, der Film aber immerhin 90 Minuten zu unterhalten weiß. Auf kleine Abstriche im Tempo-Bereich muss man wie gesagt eingestellt sein, dass der Religionsglaube wieder Wahrheit bescheinigt bekommt geht aufgrund der Thematik in Ordnung, und dass eigentlich keine der Figuren Sympathie beim Zuschauer entfacht ist auch nicht wirklich wichtig. Lediglich dass Angela selbst dann schon nervt, wenn die eigentliche Geschichte noch gar nicht losgegangen ist, ist schon ein wenig schade. Der Tiefpunkt ist auch gleich mit der Eröffnungssequenz erreicht, die der komplette Film nie gebraucht hätte. OFDb
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