22.09.2018

GRUESOME (2006)

Auf dem DVD-Cover von "Gruesome" ist die Rede von einer Murmeltierthematik. Gab es abgesehen von "Wake Up and Die" gar tatsächlich schon einen weiteren Horrorvertreter der Zeitschleifenthematik vor dem recht sympathischen "Happy Deathday"? Die Antwort lautet nein, eine wirklich exakte Wiederholung bereits erlebter Vorkommnisse findet nur sehr selten statt, und selbst dann führt diese zu schnell zu starken Veränderungen im weiteren Verlauf. Selbst "Retroactive" ist thematisch näher am Bill Murray-Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" orientiert als es "Gruesome" überhaupt versucht. Da es sich in hier besprochenem Film jedoch um Visionen anstatt um tatsächlich erlebte Situationen handelt, wäre der Vergleich ohnehin etwas daneben gegriffen. Von daher, Murmeltier hin oder her, was taugt "Salvage" (Originaltitel) anderweitig?

Dafür dass ich kein Freund von Horrorfilmen bin, in welchen der Zuschauer ständig mit Visionen und Alpträumen hingehalten wird, anstatt dass tatsächlich etwas interessantes passiert, fühlte ich mich recht gut unterhalten. Das wenige Geld das der Crew zur Verfügung stand, sieht man dem billig abgedrehten Streifen bereits an der zu sterilen digitalen Videooptik an, der ein anständiger Farbfilter gut getan hätte, damit sich der Film nicht all zu theoretisch schaut. Immerhin tut er das bereits mit seiner Visionen-Thematik, da wäre ein echtes Einfühlen in die Situationen mithilfe einer gelungenen Optik von Vorteil gewesen. Aber wie gesagt weiß "Gruesome" angenehm routiniert zu unterhalten, und das will schon was heißen ohne die Hilfsmittel eines stimmigem Sounds, interessanter Optik und professioneller Mimen.

Mag das Drehbuch auch keine Offenbarung sein, einige Überraschungen hat es zu bieten, so dass der nicht wirklich neue Plot sich recht erfrischend guckt, vorausgesetzt man kann mit solchen semi-professionell abgefilmten Werken überhaupt etwas anfangen. Man kann es den beiden Crooks, die hier Regie führten, zugute halten, dass sie nicht mit einem Spezialeffekte-Meer dagegen halten, nicht einmal im Gorebereich. Worauf man hier setzte, und das ist eine Seltenheit bei diesem Produktionsniveau, war die zu erzählende Geschichte, die in ihrer Gesamtheit nicht fortlaufend Sinn ergibt, mit dem überraschenden Schluss-Twist aber zumindest eine übergeordnete Logik über den Dingen vorgaukeln kann, so dass man das Ende tatsächlich als geglückt betrachten kann. Freilich weiß der Streifen bereits zuvor bei heruntergeschraubten Erwartungen zu gefallen, zumal man des Rätsels Lösung hinter Claires merkwürdigen Visionen erfahren möchte. Die Neugierde wird somit definitiv geweckt.  OFDb

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