10.03.2021

GIRLS UND PANZER - DER FILM (2015)

Sicherlich gibt es Menschen, die von einer Kinoproduktion mehr erwarten, als von einer vorangegangenen TV-Serie. Mir reichte es jedoch, dass "Girls und Panzer - Der Film" technisch gesehen den selben Standard setzte wie die Serie. Damit wirkte er zwar theoretisch bei einer Lauflänge von etwa 120 Minuten wie das Sichten von 5 Folgen hintereinander (waren die einzelnen Folgen von "Girls und Panzer" doch ebenfalls fortsetzungsbezogen und damit eine durchgehende Geschichte), aber das störte mich nicht weiter, zumal sich der Kinofilm nicht episodenhaft guckt, sondern inhaltlich stattdessen ein Ganzes ergibt. Mit seiner Zusammenführung fast jeglicher Charaktere aus den vorangegangenen Episoden, dem klassischen Zeichenstil und dem liebgewonnenen speziellen Humor der Serie fühlt sich jeder Stammzuschauer schnell wieder zu Hause. Und doch bleibt zu sagen, dass die Filmversion des Stoffes nicht mehr vollends die Sympathie der Serie einzufangen weiß, und das liegt meiner Meinung nach an zwei wichtigen Faktoren, welche die Autoren wohl unterschätzt haben. Zum einen fällt diesmal das Privatgeschehen der Mädelsclique arg dünn aus, welches stets ein guter Kontrast zu den Gefechtsszenen war und den Mädels mehr Hintergrund bescherte, mit dem die Geschichte mehr Humor und Harmonie erntete, als es nun in der hier besprochenen Erzählung der Fall ist, welche sich nach einer Phase politischer Überzeugungsarbeit hauptsächlich auf die Schlacht konzentriert. 

Zwar bietet man auch in dieser erneut abwechslungsreiche Kriegsgeräte, und auch in Planung und Missgeschicke wird man involviert, jedoch interessieren die Taktiken weit weniger als in der Serie. Folgte man dort jeder Schlacht gebannt, da sie sehr aufregend erzählt waren und einen mit jeder strategischen Entscheidung an die Hand nahmen, so setzt man diesmal vermehrt auf die Action und groteske Situationen, anstatt auf strategischen Scharfsinn. Entscheidungssituationen werden eher durch Glück im Improvisieren, anstatt durch intuitive Innovation einer zum Kampf Geborenen gewinnbringend entschieden, und so witzig und ereignisreich sich das z.B. auch in der Sequenz mit dem rollenden Riesenrad gucken mag, es füllt nicht den Mehrgehalt der Serie aus, der man schlichtweg gebannt folgte. Bei einer Laufzeit von 80 Minuten wäre das alles noch okay zu nennen und dennoch unterhaltsam genug ausgefallen, für einen 120-Minüter war es jedoch ein zu wenig strategisches "An die Hand-Nehmen" inmitten einer weit weniger persönlichen Geschichte, in welcher der zwischenmenschliche Faktor viel zu kurz kam. Und dass auch der Aufhänger nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzt, kann man bereits mancher Inhaltsangabe im Netz entnehmen.  OFDb

1 Kommentar:

  1. Ich assoziiere bei Girls und Panzer nur das hier:
    https://stepnwolf.wordpress.com/2017/01/04/52filmsbywomen-tank-girl-von-rachel-talalay/
    :D

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