21.04.2021

HANGOVER 2 (2011)

In der Fortsetzung des Überraschungserfolges "Hangover" ist nun passiert, was das Original glücklicher Weise noch umging. Man versucht die Pluspunkte des Plots darin zu finden große, reißerische Skandal-Aufhänger aneinander zu reihen, was Einfallsreichtum, einen charmanten Touch und Pointenstärke ersetzen, bzw. vorgaukeln soll. Etwas arg am Rezept des Originals geklammert, aber zumindest funktionierende Running Gags damit aufleben lassend, versucht man mit den diesmal nicht so sympathischen Schockern und mithilfe der exotischen Kulisse von diesem Zustand abzulenken. Der "Krimi-Plot", sprich das Herausfinden was eigentlich letzte Nacht warum passiert ist, reizt nicht mehr wirklich und dient diesmal nur als Ausrede eines roten Fadens. Auch den, leider ausgetauschten, Autoren ist dieser Aspekt nicht wichtig, bleiben doch viele offene Fragen unbeantwortet, wie z.B. jene, wie der Bruder der Verlobten seinen Finger verloren hat. Alles Qualitative wird geopfert für ein wilderes und actionreicheres Szenario mit auffälligen Schauwerten. Da darf es schon verwundern, dass es "Hangover Part 2" (Originaltitel) trotz schwächerem Ergebnis immer noch schafft knapp den Bereich der funktionierenden Unterhaltung zu streifen. 

Mag auch alles plumper angegangen sein und nicht mehr die Vorteile des Originals besitzen, so wissen doch einige wahrlich lustige Ideen das Ruder herumzureißen. Sei es Alans kindliche Perspektive dessen was geschah während einer Meditation, oder die herrlich bescheuerte Anwesenheit eines schweigenden Mönches (dessen schönste Momente sich in der Fotoshow im Abspann finden), immer wieder kommt es zu witzigen Situationen, die den eigentlich nur nachahmenden Plot aufwerten. Zudem nutzt man thematisch vieles aus der thailändischen Kultur, inklusive des negativen Rufs Bangkoks, dass man hier für immer verloren gehen kann. Ein Wiedersehen mit dem beknacktem Asiaten aus Teil 1 und einem weiteren unerwarteten Gesichts des Originals kann zwar nicht an die Originalität ihrer Auftritte von damals heran reichen, funktioniert aber auch auf schlichterem Niveau. Etwas schade fand ich es hingegen, dass man gar nicht erst versuchte den Vierten im Bunde, den damals verloren gegangenen Bräutigam, in die Chaoswelt der im Mittelpunkt stehenden drei Loser zu integrieren. Selbiges gilt für den 16jährigen Thailänder. Aber ohnehin muss man genügsam sein und mit wenig Erwartungen herangehen, um sich am doch recht plumpen Rezept der Fortsetzung erfreuen zu können. Doch dann kann es funktionieren, und einem etwas gewöhnlicheren, aber definitiv unterhaltsamen Feierabendvergnügen ohne Längen steht nichts im Wege.  OFDb

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