24.05.2021

THE PUPPET MONSTER MASSACRE (2010)

Auf dem ersten Blick klingt es nach einer großartigen Idee mittels Puppen einen Horrorfilm zu gestalten. Damit ist nicht solch einer wie der Amateurfilm "Dead End Horror" aus dem Jahre 1994 gemeint, in welchem unbewegliche Plastikpuppen in einem viel zu ernsten Szenario tätig sind. Auch geht es nicht um tödliches Spielzeug, wie in so vielen Charles Band-Produktionen oder "Chucky - Die Mörderpuppe". Dustin Mills, der mit dem hier besprochenen Film sein Debüt ablieferte und seit dem Werke wie "Halloween Spookies", "Kill That Bitch" und "Night of the Tentacles" fabriziert hat, setzt die Puppen nicht als Fremdkörper innerhalb einer Menschenwelt wie bei letztgenanntem Beispiel ein, hier werden uns Puppen im Stile der Muppets präsentiert, welche jegliche Menschen ersetzen. Und dass man mit Figuren wie diesen den Horrorbereich besser humoristisch thematisieren sollte, ist die richtige Herangehensweise für solch ein Projekt. Dummer Weise setzt "The Puppet Monster Massacre", der in Deutschland nie erschienen ist, auf ziemlich plumpe, prollige Komik. Denkt man zunächst der schlüpfrige Humor würde im Zusammenhang mit den Aussagen des alten Mannes einhergehen, der zu Beginn in Szene gesetzt wird, um dessen Charakter derart humoristisch zu färben, so bemerkt man mit der Zeit dass dies die Komik des Komplettfilmes wird, und damit ruinierte man eine wundervolle Idee noch mehr als es "Disaster - The Movie" mit seiner Pfurzkomik tat. 

Nicht nur dass es um die drollig ausschauenden Puppen schade ist und gerade auch um die monströse Kreatur, die so herrlich zu wirken weiß (vom irren Prof ganz zu schweigen, auch wenn der nicht halb so krank daher kommt wie jener aus "Terror Toons"), der Film hätte in gelungener Variante außerdem der Prototyp von etwas werden können, was wir nun nicht weiter erleben. Brian Henson kam zumindest 8 Jahre später auf die Idee als Alternative zu Disney, welche mittlerweile die Muppets-Rechte besaßen, ähnlich ausgearbeitete Puppen in seinem "The Happy Time Murders" in erwachsenere Komik zu tauchen (das Action-Genre anstatt jenes des Horrors dafür nutzend). Selbst hier traten inmitten eines an sich gelungenen Werkes zu pubertäre Gags auf, eben weil man ständig provozieren wollte. "The Puppet Monster Massacre" tut dies noch mehr und schwankt zwischen inflationär eingearbeiteter, lahmer, infantiler Provo-Komik und mangelnden Einfällen. Er lässt uns nicht einmal an interessanten Gore-Effekten der Puppenwelt teilnehmen, ein Aspekt den ich aufgrund der Amateurfilm-Herkunft dieses Streifens stark vermutet hätte. Stattdessen darf man billigem CGI beiwohnen, der sich zwar besser mit der Puppenoptik verträgt, als ich vermutet hätte, aber trotzdem nicht das rechte Feeling aufkommen lässt. Somit sei jedem von dem so herrlich amüsant und innovativ klingenden Streifen abzuraten. Er ist keins von beiden, zumindest für jeden, der über Humor auf Kindergartenniveau nicht (mehr) lachen kann.  OFDb

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