10.05.2022

HOW TO CATCH A MONSTER (2014)

Ob nun "Frozen" oder "Hatchet", der große Wurf ist Adam Green nie gelungen, sehr wohl aber meist das kurzweilige Filmchen für zwischendurch. Leider ist sein "How to Catch a Monster - Die Monster-Jäger" (Alternativtitel) schwächer als die Vergleichsfilme ausgefallen, und dies obwohl die Idee an sich viel Reiz und Potential besitzt. Green spielt sich selbst, stößt auf eine mystische Geschichte, stets fragt man sich ob alles Fake oder Wahrheit ist, gebannt sitzt man mit dem Film-Team und ihrem Begleiter in der Dunkelheit auf dem Friedhof um nach unheimlichen Wesen Ausschau zu halten. Leider schaut sich "Digging Up the Marrow" (Originaltitel) unausgereift. Die Orientierung wird nie ganz klar. Für eine Parodie ist er nie witzig genug, für ein Spiel a la "Jerks." und "Pastewka" mit dem angeblich privaten Promi ist das Ganze nicht selbstentlarvend genug, und wohin sich die Geschichte nach einem gut funktionierenden Aufbau einer Mystik rund um die Monsterwelt entwickelt, ist schade zu nennen. 

Schon in der guten Phase kommt dieser Aspekt ins Schleudern, wenn der Mann, den man kontaktiert, zu viel Hintergrundwissen über die angeblich vorhandene, unterirdische Welt besitzt. Spätestens auf dem Friedhof angekommen macht Green dies immer wieder wett mit aufregenden Momenten des Geschehens und Nichtgeschehens. Leider ist der Schluss mit zu viel Handlung, mit zu vielem Lüften der Geheimnisse und mit Fehlentscheidungen dessen was wem zustößt, unbefriedigend ausgefallen und bei weitem nicht so gruselig und/oder fantastisch geartet, wie manch anderer Moment zumindest im Ansatz, aufgrund des Kopfkinos des Zuschauers, ausfiel. Der Film ist jedoch schon in seiner guten Phase ein Wackelkandidat (die Motivation Greens ist trotz parodistischer Orientierung nie ganz nachvollziehbar, die Reaktion anderer auf seine Entdeckungen und Phantastereien ebenso), eben weil er trotz seiner gewollt comicartigen, unterschwelligen Humororientierung etwas authentischer hätte anmuten müssen als geschehen, zumal der Streifen wie eine Fake-Doku umgesetzt ist. Kurzum: in der Theorie stimmt manches, in der Umsetzung diverses, der Löwenanteil schaut sich jedoch zu unausgegoren, da es einfach am Fingerspitzengefühl für sensible, kleine Momente fehlt und Green stattdessen einfach lieber laut mit dem Holzhammer hantiert, wie man es auch von ihm gewohnt ist, sprich lieber auf Schauwerte und laute Momente setzt, anstatt auf psychologisches Verstehen, selbst in den Phasen der Unwissenheit und des absichtlichen Nichtgeschehens.  OFDb

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