Der zweite Langfilm des späteren "Bergdoktor"-Regisseurs Oliver Dommenget ist auch im Drehbuch-Bereich unter seiner Beteiligung entstanden und widmet sich dem Genre der Körpertausch-Komödie. Als Protagonisten dienen diesmal Kinder, stilistisch ist "Hilfe, ich bin ein Junge!" dementsprechend als Kinderfilm gedacht und entpuppt sich als einer jener Sorte, die das erwachsene Publikum ausschließt. Das ist nicht weiter wild, wobei ich es eigentlich immer ganz nett finde, wenn für Ältere eine versteckte Humorebene integriert wird, oder ein Stoff schlichtweg derart einfühlsam ausfällt, dass man sich auch als Erwachsener in einen Film für Jüngere wiederfinden kann. Bei "Verzauberte Emma oder Hilfe, ich bin ein Junge" (Alternativtitel) weiß ich jedoch nicht einmal inwieweit er das Zielpublikum begeistern kann, handeln die Kinder doch auf die Entstehungszeit gesehen eher weltfremd, so wie sich manche Erwachsene den Alltag der Kleinen mit Blick auf ihre Vergangenheit und vergeigten Wünsche und Träume vielleicht wünschen würden. Zudem erstickt in Klischee-Charakteren, denen es an Authentizität fehlt, will sich weder ein lebensnaher Eindruck einschleichen, noch ein verspielt realitätsentrückt-fantastischer, wie im Kinderprogramms alternativ häufig anzutreffen. Da die altersgerechten Darsteller außerdem nicht gerade mit Talent gesegnet sind und sich die schwachen Dialoge zudem noch wie aufgesagt anhören, kann man jegliche Sympathie vergessen, welche die innovationslose Geschichte bräuchte, um zumindest noch auf kleiner Flamme funktionieren zu können. Leider reißen auch die erwachsenen Darstellern nichts raus, was schlichtweg an der müden Inszenierung liegt, so schrullig wie die Charaktere der Einzelnen eigentlich ausfallen und so brauchbar wie sie eigentlich besetzt sind. Nervig fällt jedoch der Part des Zauberers aus, der einfach nicht die nötige Ausstrahlung besitzt und mit seinen ewigen Monologen im Gespräch mit einer Schildkröte bei mir lediglich Augenverdrehen anstatt Schmunzeln ernten konnte. OFDb
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