26.06.2022

THE DEATH FACTORY BLOODLETTING (2008)

Hochgradig billig im schlecht gefiltertem Videobild und an typisch kargen Orten einer Fabrik oder ähnlichem abgefilmt, liefert uns Sean Tretta ein Jahr nach seinem Spukfilm "Paranormal Investigations" im Zuge der Erfolgswelle von "Hostel" und Co einen sogenannten Torture Porn ab, der die Unzulänglichkeiten des Regisseurs weniger versteckt bekommt, als ein absichtlich amateurhaft abgefilmter Found Footage es kann. Trotz seines arg reißerischen Aufhängers inmitten einer völlig übertrieben abartigen Alternativgesellschaft weiß "The Death Factory Bloodletting" zunächst auf sehr plumpe Art noch halbwegs zu funktionieren. Zwar nervt der religiöse Jesus-Abklatsch als Initiator der ganzen Snuff-Falle noch mehr als es die ultra-harten Darknet-Verbrecher tun, und die weibliche Hauptrolle wirkt mit ihrem sensiblen Kern nicht gerade wie jemand, der den Weg beschreiten könnte, der bis zu dem Tag, an dem der Film spielt, als Vorbereitung nötig war, aber ein geheimnisvoller Aggressor mit Freddy-ähnlicher Krallenhand weckt die Neugierde, und der dreckige Look, ob mental oder optisch, steht dem billigen und selbstgerechten Szenario. 

So überlegte ich eine Zeit lang, ob der für die schnelle Mark schnell hingerotzte Horror-Beitrag doch noch kurzweiliger ausfallen könnte, als zunächst vermutet. Aber die Verlockung sich der plump reißerischen Chose geistfrei hinzugeben verfliegt wieder recht früh, je dümmlicher der Plot selbst bei wenigen Erwartungen und geringem Anspruch wird. Die Wendungen der Geschichte sind so wenig glaubwürdig, wie sie funktionieren. Die sich stets vom Rest abgekoppelt anfühlenden Sequenzen, in denen der Jesus-Rächer in seinem Kämmerchen sein Leergeschwätz über ein Mikrofon äußert, während er über die Monitore das Massaker beobachtet, nerven penetrant. Und aus einer zunächst interessant klingenden Mörderbestie wird eine pseudo-tragische Figur, die ebenso wenig wie der theatralisch dramatische Hintergrund der Hauptfigur zu bewegen weiß. Ich weiß nicht wie stumpf man drauf sein muss, um Freude an diesem lieblosen Bockmist zu haben, aber "Necrophobic" (Alternativtitel) ist genau jene Art Horrorfilm, die dem Genre zu solch ungerecht schlechtem Ruf verhilft.  OFDb

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