Hin und wieder blitzt die ursprüngliche Charaktereigenschaft Huberts bezüglich seiner Bildung auf, einen emotionalen Verbündeten bleibt die Serie ihm aber nach wie vor schuldig, um ihn wieder glänzen zu lassen wie einst. An Wortwitz mangelt es hingegen nicht, an Situationskomik ebenso wenig, die Fälle sind mit viel Witz und Charme erzählt. Und dass dies nicht mehr auf so geistreiche Art wie einst geschieht, ist man mittlerweile gewöhnt, sollte mit Kenntnis der letzten Jahre somit eigentlich auch nicht mehr verärgern. Die Pathologin wird zwar immer noch recht austauschbar integriert, bekommt aber immerhin ein paar wenige Ausnahmemomente beschert, in welchen sie mal mehr als der Stichwortgeber sein darf. Gesellschaftliche Phänomene, wie extremistischer Veganismus und der Irrsinn rund ums Gendern werden in einzelnen Episoden sympathisch aufs Korn genommen, ohne all zu hart mit derartig asozialen Zeichen unserer Zeit ins Gericht zu gehen. Dafür ist die Serie auch viel zu sehr auf angenehm seichte Feierabend-Unterhaltung getrimmt, ein zu grimmiger Grundton, oder gar ein zu selbstgerechter a la "Der Tatortreiniger", würde "Hubert ohne Staller" nicht gut tun, zumal die Episoden einen oft gut gelaunt entlassen, so wunderbar wie sie nach wie vor unterhalten.
Einen tatsächlichen Tiefpunkt gibt es diesmal nicht, einen wahren Höhepunkt aber ebenso wenig. Schön ist hingegen mit anzusehen, wie die Figur des Girwidz immer abwechslungsreicher dreist agieren darf und damit die Leere, die Staller hinterließ, immer besser auszufüllen weiß - zumindest wenn man erst einmal akzeptiert hat, dass es nie mehr so werden wird wie einst zu den Hochzeiten dieser wundervollen Serie. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen