BATMAN - UNDER THE RED HOOD (2010)

Es ist nicht so, dass es nicht schon zuvor Zeichentrickfilme zum Thema Batman gegeben hätte, die sich nicht auf Animationsserien des dunklen Rächers stützten (so. z.B. "Batman vs. Dracula"), aber sie kamen nur gelegentlich zutage, wohingegen "Batman - Under the Red Hood" der Startschuss einer Reihe von unabhängig voneinander erzählten Animationsfilmen Batmans ist, von welchen mindestens einer pro Jahr entstehen sollte - und dies bis heute. Als Regisseur holte man sich Brandon Vietti an Bord, der bereits für die Konkurrenz Marvel an der Zeichentrickserie "Spider-Man - The New Animated Series" von 2003 beteiligt war und für DC zudem des öfteren Folgen der Serien "The Batman" von 2004 und "Batman - The Brave and Bold" aus dem Jahr 2008 inszenierte. Warum "Batman - Under the Red Hood" seine bislang letzte Arbeit bezüglich des dunklen Ritters ist, weiß ich nicht, am Ergebnis kann es jedoch nicht liegen. Der 2010 entstandene Trickfilm ist actionreich ausgefallen, flott und kurzweilig inszeniert und hält einen mit allerhand Wendungen auf Trab, die einmal auch den Bereich des Horrorfilms streifen. Sicherlich ist manche Figur etwas hölzern animiert, eben so wie man es aus dem Serienbereich der Jugendanimationsprojekte der USA gewohnt ist, aber das sind Ausnahmen in einem sonst schön anzuschauenden Werk. Gerade der Vorspann ist ein Hingucker für sich, und auch sonst gibt es, wenn auch nicht mehr den Kunstbereich derart intensiv streifend wie dort, nichts zu meckern. 

Auffällig ist an "Batman - Under the Red Hood" die fehlende Naivität manch anderer Animationsprojekte rund um besagten Superhelden. Der Film kommt trotz des häufigen Verwendens von Schauwerten zur Beschleunigung des Unterhaltungswertes recht erwachsen daher und packt den Zuschauer weder emotional in Watte, noch vom Gewaltpegel her, der es zulässt dass auch mal Gute sterben und Verbrecher qualvoll verbrennen, um nur ein paar der harten Momente dieses kompromisslosen Werkes zu nennen. Neueinsteiger werden mit dem Ergebnis wenig anfangen können, erwartet man doch ein Fachwissen des Batman-Universums, so selbstverständlich wie die Geschichte immer wieder auf Vergangenem aufbaut und dabei nur selten Wissenslücken füllt. Selbst ich habe nicht jeden Verweis verstanden, "Batman - Under the Red Hood" ist für seine flott erzählten 73 Minuten eine für US-Verhältnisse komplex ausgefallene Geschichte. Und ein Einschalten lohnt sich, so persönlich wie der Fall diesmal für Batman ausfällt, wenn auch emotional keine Tiefgründigkeit aufbauen lassend, geschweige denn Platz für philosophische Momente schaffend. Trotz der lobenswerten Vielschichtigkeit bleibt dieses sympathische Stück Film doch hauptsächlich Trivialunterhaltung und bietet geistreiche Aspekte lediglich per Reflexion innerhalb sein Erzählung, nicht aber auf tiefer gehender Ebene. Dass er dies für einen funktionierenden Unterhaltungszweck weder muss, noch anvisiert, ist mir klar, und so freut es festzustellen, dass er zumindest diesen Ansatz besitzt, der ihm einen Mehrwert gegenüber manch plumperem Konkurrenzprodukt beschert und somit auch für Erwachsene kompromisslos gourtierbar ist.  OFDb