03.09.2022

SPECIAL TERMINATOR CIA (1986)

Auf Krimi-Actionserien-Niveau der 80er Jahre lässt "Amityville Horror 4"-Regisseur Sandor Stern, der dafür und hierfür auch das Drehbuch verfasste, seine simple "Terminator"-Variante auf den Zuschauer los, die wahrlich kaum der Rede wert ist. Der einzig halbwegs interessante Aspekt ist es uns einen Gentleman-Killercyborg zu präsentieren, der somit zusätzlich die Waffe des Charmes besitzt. Für die Terrorwirkung der Maschine ist das freilich nicht wirkungsreich, der smarte Automat will einfach nicht bedrohlich wirken. Da tut es gut, dass er zumindest häufig schießen und attackieren darf. Und im Gegensatz zu manch anderem billig heruntergekurbelten Cyborg-Film dürfen wir außerdem gelegentlich ansatzweise sein Maschinen-Ich sichten und somit nicht nur den menschlichen Darsteller, der behauptet elektronisch zu sein. 
 
Die Science Fiction nimmt dennoch nicht gerade viel Raum in "Assassin" (Originaltitel) ein. Der Plot schaut sich eher wie ein Kriminalfilm und bietet von beiden Genres eine Ansammlung an Klischees. Gerade den Roboter selbst lässt dies nicht modern wirken, wenn der wie ein veraltetes Computerprogramm brav der Reihe nach seinen Auftrag erfüllt und nicht in der Lage ist individuelle Entscheidungen zu treffen, die für die Erfüllung seiner Mission vorteilhafter wären. Dass er nicht völlig frei von Raffinesse agiert und auch seine Schöpfer täuschen kann, beweist er Richtung Finale, aber letztendlich ist er noch sehr an der Home-Computer-Mentalität seiner Entstehungszeit orientiert, anstatt am großen Vorbild Schwarzeneggers, das gerade einmal zwei Jahre zuvor im Kino lief. Nun ist "Special Terminator C.I.A." (Alternativtitel) ohnehin ein TV-Film und damit nicht mit einem Werk der großen Leinwand zu vergleichen. Das schlägt sich in der etwas zu plumpen Besetzung nieder, aber auch in der zu extrem ausgefallenen Naivität des Drehbuchs, welches uns nie erklären kann, warum der hinzugerufene Experte ein solcher sein soll, so wenig strategisch wie er denkt. 
 
Selbiges gilt für die Mitentwicklerin der Maschine, deren Denken nicht gerade intellektuell und analytisch ausgefallen ist. Dementsprechend dümmlich wirkt so manches Szenario, das rein von der Handlung als schlichter Durchschnitt durchgehen könnte, während das dümmliche Verhalten der Protagonisten und mancher Nebenfigur das Ganze der Lächerlichkeit preis gibt. Dies nicht intensiv genug um von einer Trashperle wie "American Cyborg" reden zu können, und dank der souveränen Umsetzung Sterns zumindest zügig und routiniert genug umgesetzt, um noch als belanglose Stangenware durchzugehen, anstatt als vergessenswerter Langeweiler den Zuschauer zu nerven.  OFDb

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