15.10.2022

DIE NONNE UND DAS BIEST (1977)

Sicherlich kann man "Die Nonne und das Biest" schlicht als simplen Fummelfilm abtun, so sehr wie nur auf das eine geachtet wird, und so brav wie dabei lediglich Blümchensex zelebriert wird. Dies ist selbst in der Langfassung der Fall, dessen angebliche Hardcoreszenen lediglich aus der Aufnahme eines erregten Pimmels, einer 2 Sekunden-Blowjob-Sequenz und ansonsten aus harmlos anmutenden Softsex-Momenten bestehen, welche die meist verkrampft dargebotenen Sexszenen, die im Film ohnehin schon enthalten sind, nicht expliziter machen. Nett anzusehen sind die oftmals lustlos gespielten Erotikmomente trotzdem, gerade wenn Mónica Zanchi im Bild ist, deren verdorbenen Blick man sich nicht entziehen kann. Sie ist mimisch die perfekt besetzte Lolita und ist auch ansonsten hübsch anzuschauen. 
 
Die eigentliche prominente Hauptdarstellerin Laura Gemser kommt nicht gegen sie an, hat es aber auch schwer, wo sie doch meist die Nonnentracht tragen muss. Freilich werden auch ihre möglichst viele Nackedeimomente ins Drehbuch geschrieben, der Besucher des Bahnhofskinos von einst musste schließlich in seiner Gier gesättigt werden. Und dieser hat in der Schmuddelfilmabteilung sicher schon einiges schlechteres erlebt. Auch wenn sich das meiste von dem, was ich bislang geschrieben habe, negativ liest, so ist "Schwester Emanuelle" (Alternativtitel) doch recht unterhaltsam ausgefallen, langweilt trotz eher Episoden-artigen Ablauf und endlos aneinander gereihter Fummelszenen nie und ist zudem musikalisch angenehm untermalt. "Suor Emanuelle" (Originaltitel) kommt überraschend unaufgeregt vorgetragen daher und ist in der dünnen Handlung und den Dialogen oft unsinniger Natur. Daran kann man sich aufhängen und den Film als puren Trash abtun, aber unsinnig darf er allein vom Genre her schon sein, und die Schlussauflösung gewährt der Geschichte ohnehin Narrenfreiheit. 
 
Bis es zu dieser kommt, erleben wir mit der sündigen Schülerin, die ihrer attraktiven Nonnenlehrerin das Leben zur Hölle macht, eine Art humorlose Erotikversion von "Die Lümmel von der ersten Bank". Das ist kein typischer Film des eher auf das Western-Genre abonnierten Giuseppe Vari, für den "Die Nonne und das Biest" eines seiner letzten Werke war. Mónica Zanchi hat leider recht wenig Rollen im Laufe ihrer Filmkarriere gemeistert, gern hätte ich von ihr mehr gesehen. Letztendlich ist sie es, die das hier besprochene Werk aufwertet, so unwichtig wie Inhalt und Umsetzung ausgefallen sind. Dementsprechend werden die meisten Zuschauer von heute an diesem Film verzweifeln. Mit dem Kopf kann ich ohnehin nicht erklären, warum mir das alles gefallen hat, mit dem Schwanz aber auch nicht, so veraltet wie sich die Nackedeisequenzen schauen.  OFDb

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