08.10.2022

BLOODY HOMECOMING (2012)

Slasher von der Stange nerven seit der Wiederbelebung des Sub-Genres durch "Scream" entweder mit ihren augenzwinkernden, reflektierenden Metaebenen, oder damit raffiniert andere Wege gehen zu wollen. Andere Beiträge dieses Bereichs richten ihr Hauptaugenmerk auf blutige Effekte und ignorieren alles andere und kommen dementsprechend arg dümmlich daher. Da tut es gut, dass manch anderer Filmschaffender versucht die Sache traditionell anzugehen, so wie diese Art Film mit "Halloween" und Co seinerzeit ihren Anfang nahm. Leider ist Regisseur Brian C. Weed alles andere als ein begnadeter Mann dieses Berufs, was sicherlich auch erklärt warum sein Debüt "Bloody Homecoming" auch seine einzige Tätigkeit im Regiestuhl bleiben sollte. Und so verpuffen all die vielen theoretisch angegangenen, brav eingehaltenen Grundmuster zu einem unterdurchschnittlichen Werk, das einfach nicht funktionieren will. 

Das Killeroutfit in Feuerwehr-Montur wirkt nicht wirklich, obwohl es nicht weit von der wirksamen Konkurrenz des Bergarbeiter-Looks von "Blutiger Valentinstag" und seiner Neuverfilmung entfernt ist. Der Schauspieler in dieser Tracht bewegt sich zu agil und schnell und wirkt selbst dann noch schmächtig, wenn er durch die Körperhaltung gekünstelt die Schultern breiter macht. Zudem verbirgt das Kostüm leider nicht, wie vom Regisseur erhofft, das Geschlecht des Täters, was Einfluss auf den Faktor des Mörderratens nimmt - vorausgesetzt es beschäftigt sich wer in diesem dünnen Film mit der Frage wer da nun einen Schüler nach dem nächsten tötet. Dass die Auflösung geschwätzig und konstruiert ausgefallen ist, sei im Vorfeld verraten. Und in dieser aufklärenden Szene gegen Schluss fällt das laienhafte Theater aller Darsteller am extremsten auf, welches leider zudem von einer ziemlich schlechten deutschen Synchronisation unterstützt wird. 

Auch die Choreographie eigentlich simpler Kämpfe wirkt wie auf der Schultheater-Bühne präsentiert, Mimen, Regie und Kamera bekommen nicht einmal eine Ohrfeige glaubwürdig inszeniert. Schade ist es um die eigentliche Bemühung einen spannungsorientierten Beitrag auf die Beine zu stellen. Man sieht dem Film immer wieder an was gewollt ist, und dass er eigentlich die richtigen Momente aus den Vorbildern kopieren möchte. Leider gelingt es Weed kein einziges Mal etwas davon überzeugend umzusetzen. Selbst die richtig dosierten und nicht übertrieben harten Tötungsmomente besitzen keine Wirkung, auch wenn der Lebenssaft hier handgemacht fließen darf, anstatt auf CGI-Blut zu setzen. Während inhaltlich und theoretisch also eigentlich alles danach klingt richtig angegangen zu sein, scheitert "Bloody Homecoming" immer wieder auf der handwerklichen Seite komplett, sowohl vor als auch hinter der Kamera.  OFDb

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