PAPERHOUSE - ALPTRÄUME WERDEN WAHR (1988)

Auch wenn Regisseur Bernard Rose mit "Candymans Fluch", "Snuff Movie", "SX Cam" und "Frankenstein - Das Experiment" diverse Horrorfilme in seiner 44jährigen Karriere abgeliefert hat, so fällt, im Gegensatz zu dem was bezüglich "Paperhouse" (Originaltitel) häufig zu lesen ist, der hier besprochene Film nur bedingt in dieses Genre. Ja, da gibt es Sequenzen die einem Alptraum ähneln, und auch andere Momente sind relativ düster ausgefallen, aber das sind Phasen in einem eigentlich dem Fantasy zuzuordnenden Film, der die Wahrnehmung der jungen Protagonistin, einem Kind, widerspiegeln soll, während sich alles drumherum, oftmals sogar besagte düstere Passagen selbst, ziemlich brav anfühlt. Es sind eben Momente in einem familiengerecht gehaltenen Werk, das sich mehr der Dramatik seines Stoffes verpflichtet fühlt, als dem Grusel, womit "Paperhouse - Alpträume werden wahr" etwas ganz anderes ist, als ich vor dem Einschalten vermutet hatte. Wahrscheinlich hätte der Film mich trotzdem für sich gewinnen können, so stimmig wie er zunächst erzählt ist und so überzeugend wie die Kinderdarstellerin spielt, aber leider wird der Stoff immer kitschiger, taucht in immer esoterischere Sphären ein, bis er nur noch dem verträumten Publikum zu gefallen weiß, das weder eine innereigene Logik verlangt, noch Erklärungen benötigt. Abgesehen von den kurzen düsteren Momenten, konnte ich recht wenig mit dem Ergebnis anfangen, spätestens aufgrund der übernatürlichen Endszene, die Stellung bezieht, anstatt den Zuschauer im Ungewissen zu lassen, ob wir nun lediglich einem Fiebertraum beiwohnten, oder übernatürlichen Ereignissen. Was mit einem faszinierenden Aufhänger begann, wird zu weich und rührselig für meinen Geschmack, verschließt sich wahrer Empathie und bleibt damit zu gewollt. Klar, optisch macht der Streifen schon was her, gerade auch weil er in den Prä-CGI-Zeiten entstand. Aber tolle Bilder allein reichen mir nicht. "Paperhouse" hätte entweder düsterer umgesetzt sein müssen, oder gefühlsintensiver. So wie abgeliefert wirkt er lediglich bemüht und emotional verkümmert. Träumer können aber ruhig einen Blick riskieren, denen wird es sicherlich gefallen.  OFDb