Da mir "Christmas Bloody Christmas" gut gefallen hat, bin ich neugierig geworden was die anderen Filme von Autor und Regisseur Joe Begos taugen, und so habe ich mich mal an sein Debüt "Almost Human" herangewagt. Dies ist noch nicht ansatzweise so professionell ausgefallen wie sein Weihnachtsroboter-Horror und besitzt teilweise trotz klassischem B-Film-Niveau sogar ein gewisses Amateurfilm-Flair. Die Figuren sind fremdartig besetzt, der Farbfilter ist nicht wirklich stimmig, und der Hang jegliches harte Horror-Klischee zu integrieren, den Hobbyfilme oft beinhalten, ist hier ebenfalls vorhanden. Da darf die Kettensäge ebenso wenig fehlen wie die Axt, ein "Irrer läuft durch den Wald"-Szenario ebenso wenig wie das klassische "Monster schnappt sich eine Frau"-Szenario, welches seit je her das Genre heimsucht. Zumindest ruht sich Begos, der hinter der Kamera wieder viel im Alleingang anging, nicht einzig auf der Grundlage eines Psychos, der Leute schlitzt, aus. Ein übernatürlicher Hintergrund, wahrscheinlich außerirdischer Natur, ist vorhanden, dank der Kostengünstigkeit des Projekts jedoch nur selten per Spezialeffekt zu bewundern. Einzig eine Art Strohhalm-Tentakel darf zum Einsatz kommen, das sieht in seiner billigen Machart sogar recht nett aus, insbesondere dann, wenn der Wiedererweckte damit im Genitalbereich seiner Ex-Frau eine Befruchtung vornehmen möchte. Ständig auf Schauwerte provozierender und blutiger Art achtend, ist "From Another World" (Alternativtitel) somit mental völlig anders ausgefallen als besagter Festtags-Horror, kommt glücklicher Weise aber nie infantil daher und hebt sich mit dem Gespür das Reißerische im Vordergrund in einer passenden Gewichtung zum Rest zu halten angenehm von typischen Underground-Filmen und Amateurproduktionen ab. Da ist viel Luft nach oben, keine Frage, und die Figuren wirken nicht halb so gut wie es der Regisseur gerne hätte, aber "Almost Human" ist in seiner banalen Art angenehm durchschnittlich erzählt, versprüht einen gewissen unschuldigen Charme und besitzt den Pluspunkt nicht krampfhaft auf 90 Minuten getrimmt zu sein. Nein, der Film geht nur 76 Minuten, und das auch nur wenn man den sehr langsam laufenden Abspann von 8 Minuten dazu zählt (nicht nur diesbezüglich lässt anbei Charles Band grüßen). OFDb
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