29.12.2022

BRADBURYS GRUSELKABINETT - DIE BRADBURY TRILOGIE (1985)

1985 erschien die Serie "The Ray Bradbury Theatre", in der es um unheimliche Geschichten aus der Feder des im Titel genannten Autors ging. In Deutschland sind nur drei Folgen als sogenannte "Bradbury Trilogie" erschienen, und dank reizvoller Aufhänger der jeweiligen Geschichte, bin ich neugierig an die Sache herangegangen, im Wissen dass sich das wie ein Episoden-Horror gucken wird, ein Bereich mit dem ich immer wieder meine Probleme habe. Ein Leslie Nielsen in einer Nebenrolle und ein Jeff Goldblum in einer Hauptrolle gaben zusätzlichen Anreiz, und was soll ich sagen? Wieder einmal wurde mein mangelnder Zugang zu Grusel-Kurzgeschichten bestätigt. So reizvoll die einzelnen Geschichten auch klingen, verschmitzt erzählt sind und brauchbar gespielt, der Drang zur überschnellen Schluss-Pointe lässt eine jede Geschichte sich zu banal anfühlen, zu unaufgeregt und letztendlich auch meist zu vorhersehbar. Letztgenanntes gilt nicht für die Geschichte, in welcher Goldblum als Intellektueller der Herausforderung wegen mitten im Nirgendwo eine Kleinstadt besucht, um zu gucken wie das Leben im vertrauten Miteinander so ist. Die ist nicht mehr oder weniger gut als der Rest erzählt, wohin die Geschichte steuert ist aber selbst dann noch nicht klar, wenn man endlich erfährt um was es dort überhaupt gehen soll. 

Ebenso reizvoll wie der Auslöser des Ungewissen hier, trumpfen von der Idee her die beiden anderen Geschichte. Von der einen ist die Idee nicht wirklich neu, da bekommt ein genervter Ehemann die Chance einen Roboterdoppelgänger die Frau bespaßen zu lassen, während er endlich all das tun kann, was er außerhalb der gelebten Routine schon immer wollte. Wirklich großartig ist die Idee der dritten Geschichte, in welcher ein Verunglückter eines Autounfalls auf das unheimliche Rätsel stößt, dass die Menschentraube bei Unfällen dieser Art immer wieder aus den selben aus dem Nichts auftauchenden Menschen besteht. Wer Kurzfilme dieser Art kennt, Serien a la "Twilight Zone" oder eben Episodenfilme, kann sich denken wohin das führt, wenn relativ schnell eine Auflösung her muss, hier hätte man der Geschichte doppelte Laufzeit gewünscht. Aber so funktionieren Produktionen dieser Art nun einmal nicht, also was soll's. Wer derartiges mag, und dies gerade auch mit 80er Jahre Retro-Feeling, kann jedoch ruhig einen Blick riskieren. Das Grundlagenprogramm wird schließlich geboten, langweilig wird es nie, ganz im Gegenteil wissen die Geschichten Neugierde zu wecken. Außerhalb ihrer Schlusspointen und Aufhänger besitzen sie jedoch zu wenig Zusatzpotential, um mehr als die kleine, banale Geschichte für zwischendurch zu sein. Aber sie unterhalten, und mit einem kleinen versöhnlich Blick zurück kann ich das großzügig auch für meine Wenigkeit behaupten, auch ich wurde amüsant und nicht frei von Sympathie unterhalten.  OFDb

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