Ein Jahr nach "The Sacrament" widmet sich Australierin Glenn Triggs ebenfalls der Sektenthematik per Horror im Found Footage-Verfahren, zeigt uns aber eine andere Art Sekte. Ebenso wie West setzt Glenn auf das Unbehagen unter der Oberfläche einer glücklich scheinenden Gemeinde. Warum das Reporterteam willkommen ist, wird nicht ganz klar, auch die Abwesenheit der Männer der Gemeinschaft scheint zunächst keinen Sinn zu ergeben, doch das ändert sich, wenn man allmählich erfährt woran die Gemeinde glaubt. Zusätzlich zur ohnehin schon entrückten, sich selbst aufgebenden Gottesgläubigkeit und einiger Rituale, welche das Team als Zeuge beiwohnend an ethische Grenzen bringt, erschüttert der immer stärker angedeutete Pädophilie-Aspekt, der trotzdem nie zum Zentrum der Geschichte wird. Dank der hervorragenden Besetzung des Sektenführers wirkt dieser Themenbereich umso unangenehmer, so väterlich sich dieser unangenehme Mensch gibt. Das Einmischen der Fremdlinge wird zu einem stärkeren Element, als es im Vergleichsfilm der Fall war. Hier bekommen Menschen Chancen der gleichen Finalsituation wie dort zu entgehen, denn "Apocalyptic" setzt auf eine andere Schlussidee als dieser, sogar auf eine sehr geglückte, die aber nur als unglaublich kurz gehaltene Andeutung ihren Platz findet und abrupt vom Abspann unterbrochen wird, schade. "Raw Feed" ging diesbezüglich konsequenter vor. Ohnehin ist "Apocalyptic" in mehreren Punkten nicht konsequent genug umgesetzt und lässt einen, ebenso wie das Konkurrenzprodukt von West, etwas unbefriedigt zurück. Dank eines Einblicks in eine wunderliche Szene und des Unbehagens, welches der Film zu entfachen vermag, ist er dennoch einen Blick wert, sofern man nicht zu viel erwartet. OFDb
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