18.02.2023

THE MENTALIST - STAFFEL 3 (2010)

Während mancher Fall und manche Methode des Täuschers aufgrund des wiederholenden Musters etwas zu austauschbar anmutet (was sich wohl bei einer Serie mit dieser Schlagzahl an Folgen nicht verhindern lässt und auch in diesen schwächeren Momenten uneingeschränkt zu unterhalten weiß), weißt das dritte Jahr der Serie, um einen Berater des CBI, der auf privatem Rachefeldzug aus ist, einige bisherige Höhepunkte der Serie auf. Das betrifft zum einen den folgenübergreifenden Aspekt des Red John, der gegen Ende völlig überraschend zu derart konkreten Informationen führt, dass man wohl von einer Täuschung ausgehen kann, so lang wie die Serie noch läuft. Nichtsdestotrotz bietet der Weg dorthin Nervenkitzel, Überraschungen und füttert die Neugierde des Stammzuschauers ungemein. Was final passiert, wird gerade mit Blick auf die Hauptfigur interessante Konsequenzen für Staffel 4 nach sich ziehen müssen. Zum anderen ist der hiermit verwobene Part um einen Anschlag auf einen Zeugen, der Kontaktmann zu Red John war, einer der treibenden Aspekte der dritten Staffel und macht uns mit einem internen Ermittler bekannt, der zu einer der interessantesten neuen Figuren wird, auch wenn es zunächst den Anschein macht, er würde eine bisherige Figur, die in Staffel 2 entfernt wurde, lediglich ersetzen. Einzelne Highlights dieser Season sind u.a. eine Folge um eine Datenspezialistin, die während einer Ermittlung Jane zur Seite steht und wie der intellektuelle Gegenpart zur Wahrsagerin anmutet, die Rückkehr des Sektenführers aus Staffel 2 und eine hoch emotionale Folge, die zunächst mit einem heiteren Stoff täuscht, wenn der Ermordete eine Person war, die glaubte von Außerirdischen entführt worden zu sein, und das ganze stattdessen in einem Drama um Freundschaft und eine unheilbare Krankheit mündet, und hierfür auf eine Figur zurückgegriffen wird, bei der man nie geglaubt hätte, dass sie mal derart stark in den Fokus einer Erzählung gerät. 

Im persönlichen Bereich erfährt Staffel 3 eher Schwächen, was freilich ein rein subjektiver Eindruck meinerseits ist. Denn die Folge um Rigbys Vater fand ich ebenso bemüht, wie die Pause die man dessen Sohn und Van Pelt beschert, um auf Standardserienniveau mittels eines Dritten im Bunde für emotionale Momente zu sorgen. Leider ist es zu offensichtlich worauf das Ganze hinauslaufen soll. Ich hatte gegen Ende gehofft mich zu irren, konnte glücklicher Weise trotzdem im Spannungsbogen um Verwirrung und Täuschung gut aufgehen, der den Schluss der Staffel so stark macht, war auch erleichtert dass das zu Vorhersehbare zumindest gut inszeniert war, aber freilich war die Figur aufgrund ihrer Position zwischen den beiden Stammfiguren zu offensichtlich inmitten häufig von Autoren verwendeter Szenarien, die als übliche emotionale Verstärker herhalten sollen. So sicher ich mir auch war, die Serie hat mich bis dorthin oft genug getäuscht, deswegen war ein Irrtum definitiv möglich, und die Geschichte konnte mich somit dennoch auf Trab halten, worüber ich hier klage ist also eher eine Ernüchterung rückblickend, anstatt währenddessen. Und dank Alternativkandidaten und allein schon deswegen, weil die Serie x andere Schauwerte und Stärken besitzt, ist dies Jammern auf hohem Niveau, innerhalb einer Serie, die immer wieder beweist, dass sie trotz ihres Standardmusters herausfordert und oft mehr als routinierte Unterhaltung abliefert. Und es ist schön zu sehen, dass Lisbon und Jane wieder entspannter kooperieren als in Staffel 2. Das gibt der ganzen Staffel eine besser funktionierende Leichtigkeit zwischen den Hauptereignissen, die sich meist in humoristischen Seitenhieben abzeichnet.  OFDb

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