Das macht den Fake-Titel einer angeblichen Fortsetzung, den man in der Zweitauflage zum besseren Umsatz nutzte, umso unfreiwillig komischer. Ursprünglich erschien der Streifen unter dem Namen "The Final - Nächste Stunde: Rache!". Und dieser schwächelt nicht nur im ewigen Hinhalten und den bislang genannten Schwächen, er bietet auch einen fragwürdigen Augenblick nach dem anderen, während er gleichzeitig stets widersprüchlich den moralischen Finger erhebt. Ein weißer Einsiedler sieht trotz ewigem, gut hörbarem Bitten um Hilfe in einem schwarzen Schüler, der vor seinen Peinigern fliehen konnte, aufgrund der Hautfarbe lediglich eine Bedrohung. Und dieser Veteran wird im weiteren Verlauf von dem Teenager verstanden, schließlich ist es ja normal in einem Schwarzen erst einmal eine bedrohliche Person zu sehen. Wenn einer von beiden mit seinem Bein in eine Bärenfalle gerät, wird kaum Schmerz verspürt. Das guckt sich so genial geschauspielert wie die brav rumsitzenden Mobber, die sich nie räkeln, hinlegen, kratzen, zur Wehr setzen, verbünden, tricksen, untereinander kommunizieren, usw., sondern einfach nur da sitzen und ab und an jammern, dass sie nicht verdient hätten angekettet zu werden, zugeschwafelt zu werden und eventuell irgendwann das zu erleben, was ihnen ewig angedroht wird. Als halbwegs interessant entpuppt sich zumindest die Szene, in welcher ein Junge einem Mädchen den Finger abschneiden soll, er dazu nicht fähig ist, und im Umkehrschluss daraufhin der Verschonten die Möglichkeit geboten wird dem Verweigerer den Finger abzuschneiden. Doch selbst dies bleibt reißerischer Mumpitz inmitten von Mumpitz, was aber auf unfreiwillig komische Art erstaunlich kurzweilig zu gucken ist, sofern man mit missglückten Werken etwas anzufangen weiß. Und spätestens mit der Auflösung wohin die sich nicht geplant anfühlende, geplante Aktion der Gemobbten hinführen soll, wird "The Final" (Originaltitel) endgültig zur braven Teenieversion einer ansonsten üblicher Weise hart ausfallenden Art Horrorfilm. Joey Stewart, der zuvor nur für die Serie "Inspector Mom" Regie geführt hat, hat zumindest hinterher nichts weiter gedreht. Dafür möchte ich ihm danken. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
12.02.2023
SAW MASSACRE 2 (2010)
Auch dumme Menschen drehen Filme. Klingt von oben herab? Ist es auch! Aber wer kann nach Sichten dieses Streifens bitte besagte Aussage abstreiten? Dümmer und unreflektierter woanders Gesehenes nachahmen, ohne es verstanden zu haben, ist nur im geringen Maße möglich bei all den Fehlern, die hier gemacht werden, Fehler, die selbst für ein reißerisches Trivialprodukt, das lediglich unterhalten möchte, zu viel des Schlechten sind. Das beginnt damit, dass harte Mobber sich innerhalb von Sekunden, aufgrund einer zunächst wie ein Schulstreich anmutenden Situation, in hoch verängstigte, schnell geläuterte und apathisch anmutende Opfer verwandeln. Viele dieser Schauspiel"talente" glauben nur bei Gruppenaufnahmen im Bild zu sein und sitzen des öfteren im Hintergrund ziemlich normal herum, darauf wartend dass der Regisseur ihnen mitteilt, dass sie nun wieder gefordert sind. Schön ist es auch, dass die Aktion der Gemobbten maskiert stattfindet, im weiteren Verlauf die Masken jedoch unbegründet fallen gelassen werden, so dass man sie sich das Tarnen von Anfang an hätte sparen können. Gerade im Falle eines der weiblichen Rächer, verdeckt die Gesichtsverkleidung doch ohnehin nicht ihre Identität, zumindest für den Zuschauer, denn einer der Mobber darf nach langer Zeit die Vermutung äußern, dass besagtes graues Mäuschen wohl hinter der Fassade steckt. Und das wird dann mit der hoch exakten Enttarnung geäußert, dass sie doch das Mädchen aus der Schule wäre. Das reicht ihr bereits, um mit dem Herunterreißen besagter Maske ihre Identität zu bestätigen. Die Präsentation der Gemobbten und der ewige Redeschwall ihres Anführers, hätte kaum wen Selbstbewusstgedoptes auf dieser Basis Angst eingejagt, derartig verängstigte Reaktionen wären erst mit der ersten Gewalttat überzeugend ausgefallen. Eine solche lässt nicht nur lange auf sich warten, ohnehin ist der hier besprochene Streifen ein recht zahmes Filmchen, quasi die Torture Porn-Version für das Jugendpublikum, das man nicht all zu sehr verstören möchte.
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