Dass der Junge bei guten Taten stärker wird und warum, warum die Mama zum Drachen wurde, das interessiert das Drehbuch, das sicherlich eine ausführlichere Vorlage lediglich zusammenkürzte, nicht wirklich. Alles wird simpel, aber kindgerecht zur nötigsten Befriedigung erklärt. Dem Charme eines Streifens, den ich in längst vergessener Kindheit hin und wieder gesehen habe und mich kaum noch daran erinnere, konnte ich mich nicht entziehen. Kindlicher Instinkt? Ich denke nicht, mich hat der schlichte Streifen einfach kurzweilig unterhalten. Und immer wieder brachte mich "Tatsu no ko Tarô" (Originaltitel) zum schmunzeln, sei es im Kapitel mit der geizigen Reisanbauerin, die nicht ahnt wieviel der kräftige Taro davon tragen kann, oder sei es der Blick auf einen plötzlich freigelegten Penis, wenn Taro durch sein Herumturnen einem Mädchen imponieren möchte und sich beide bei diesem Anblick genieren. Die Pointe: in späteren ähnlichen Situation trägt er eine Unterhose, er ist nun mal ein wahrer Gentleman. Auf den Drachen darf man freilich bis zum Schluss warten, der ist für seine Zeit imposant in Szene gesetzt, lässt Fluten erheben und Berge sprengen. Und wenn es gegen Ende trotz Happy End zu einem Verlust kommt, weiß das für einen solch trivial gehaltenen Film doch trotzdem zu bewegen.
Wer frühen Vertretern des Anime, und einem auf Kinderfilm konzipierten Beitrag noch dazu, nicht abgeneigt ist, erlebt mit "Taro, der kleine Drachenjunge" (Alternativtitel) sowohl aus cineastischem Interesse heraus einen schönen Film, als auch im Sinne des Unterhaltungswertes. OFDb
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