09.04.2023

THE MENTALIST - STAFFEL 5 (2012)

Zunächst geht das fünfte Jahr den üblichen Weg. Loreley ist eine von vielen verloren gegangenen Chancen Janes die Identität Red Johns zu lüften, mit dem Unterschied dass sie nicht tot, sondern zunächst unauffindbar ist. Parallel zum Entdecken ihrer Fährte löst Jane seine Kriminalfälle, von denen zwei besonderer Natur sind. In der einen halluziniert sich der Täuscher mit der versehentlichen Einnahme von Drogen seine tote Tochter so herbei, wie sie heute sein könnte, was emotional stark zu berühren weiß, insbesondere in der sehr traurigen Schlussidee. In der anderen erfahren wir wie Jane acht Jahre zuvor Teil des CBI-Teams wurde, was leider unter seinen Möglichkeiten erzählt wird. Trifft Jane Anfang des ersten Drittels der Staffel endlich auf Loreley, erhält er erstmals einen entscheidenden Hinweis, während die Verbündete des Serienkillers aufgrund eines interessanten Aspekts wegen überraschend eigene Wege gehen darf. Von nun an wird der Stammzuschauer mit der neuen Information angefixt gekonnt hingehalten, nicht ohne ihn immer wieder neugierig zu machen, man gibt ihm im Gegenzug aber Ermittlungen von klassisch gehaltenen, nichts mit Red John zu tun habenden, Füllfällen auf den Weg, die oft  unter dem Niveau der Serie bleiben. 

Jane ermittelt weit weniger trickreich als man es von ihm gewohnt ist (was zum Glück aber immerhin auch bedeutet, dass noch weniger hypnotisiert wird, als ohnehin schon). Oftmals muten die Fälle arg austauschbar an, sie bleiben aber routiniert genug erzählt, um für die jeweilige Folge zu genüge zu unterhalten. Letztendlich hält man damit in diesem Punkt das schlichte Niveau der vierten Staffel ein, in welcher all diese Eigenschaften bereits auffielen. Etwas deutlicher wir diese Routine in Season 5 jedoch in Bezug auf Wiederholungen. Wenn zum x-ten Mal die Menschen am Arbeitsplatz eines Opfers behaupten, man wäre wie eine große Familie, oder ein zu Befragender dem CBI davon läuft, wenn es auf der Straße von den Ermittlern angesprochen wird, dann beweist dies den zu kleinen Wahrnehmungsradius einiger Autoren, was sehr ironisch anmutet, wenn man bedenkt dass Jane dafür steht dem CBI dabei zu helfen über den üblichen Tellerrand hinaus zu blicken. Da kommt es der hier besprochenen Staffel hilfreich zugute, dass zumindest die persönlichen Geschichten der Ermittler wieder weit mehr zu wirken wissen, als im diesbezüglich mauen vierten Jahr. Gerade der Aspekt Rigsby und Van Pelt bekommt endlich wieder neuen, emotionalen Schwung. 

Nach langem Hinhalten schenkt Staffel 5 dem Zuschauer zumindest eine recht deutliche Erkenntnis am Schluss, die Identität Red John betreffend, so dass das Folgejahr nun intensiver denn je in diese Thematik einsteigen kann. In der vorletzten Folge wird man, noch ohne diesen Bereich vordergründig zu streifen, mit einer Folge belohnt, in welcher LaRoche noch einmal wichtig wird, eine Figur die mir mit am besten im Mentalist-Universum gefällt. Umso erfreuter war ich, dass er bereits zuvor schon einmal auftauchte, wenn dort auch nur kurz gehalten. Nicht nur seinetwegen fällt Ende der fünften Staffel auf, dass die zu ermittelnden Fälle wieder etwas reizvoller ausfallen, auch für die Hintergründe und Geheimnisse einiger Morde interessiert man sich wieder mehr. Leider betrifft das nicht die Tricks Janes, die auch dort nur bereits bekannte Methoden abgrasen. Staffel 5 guckt sich wieder etwas besser als das vierte Jahr, bleibt somit interessant genug und unterhaltsam genug erzählt, bekommt trotz tieferen Einstiegs in die Red John-Thematik jedoch noch immer nicht jenen Sehwert hin, der die ersten drei Staffeln zu so etwas Besonderem machte. Das ist schon etwas schade, auch wenn die Serie mich nach wie vor anfixt und ich sie immer noch zufrieden genug weiter sichte.  Wiki

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