04.06.2023

NIGHT OF THE DEMONS 3 (1997)

Schon die ersten beiden Teile der Reihe waren ziemlich gewöhnliche Horror-Dutzendware (auch wenn mir Teil 2 zumindest im Teenie-Alter unglaublich gut gefallen hat), die zweite Fortsetzung von "Night of the Demons", die in Deutschland zunächst unter dem Titel "Demon Night" erschien, ist leider noch eine Spur schwächer ausgefallen. Inszeniert von Jim Kaufman, der meist als Regisseur an TV-Serien wie "Outer Limits", "Teenage Werewolf", "Vampire High" und "Poltergeist - Die unheimliche Macht" beteiligt war und somit über Genre-Erfahrung verfügte, schaut sich der von Ur-Regisseur Tenney zumindest noch geschriebene und produzierte Teil 3 unglaublich billig. Das fängt bereits in den schlecht eingefangenen Bildern und Choreographien an (die komplette Szene, in welcher die ursprüngliche Teen-Clique während einer Autofahrt aneinander gerät, ist höchst verkrampft gespielt und mit verzweifelt rettenden Schnitten versehen) und ist außerdem unübersehbar in der unglaubwürdig zusammengewürfelten Charakterkonstellation einer Truppe Jugendlicher vorzufinden, von denen man sich fragt wie sie privat aneinander geraten sind, um etwas gemeinsam unternehmen zu wollen. 

Auch jeder für sich ist sehr extrem auf Stereotyp getrimmt, was die hanebüchene Eingangsstory, in welcher aus einem Einkauf ein Polizistenmassaker Halbstarker wird, noch einmal unterstreicht. Doch bereits vorher wird schon jede Figur zu dick aufgetragen. Der Aggressor der Truppe würgt das Weichei am Steuer während der Fahrt, die blonde Schlampe geilt sich an der Gefahrensituation selbst dann noch auf, wenn einer ihrer Bekannten mit offener Bauchwunde auf dem Rücksitz leidet, und die als intelligent dargestellte, und deswegen natürlich mit einer Brille versehene, weibliche Rolle auf der Seite der Guten, die jeden vor der Dämonenpräsenz im Unterschlupf nach der Flucht warnt, geht Dämonin Abigail höchst persönlich auf den Leim, wenn diese ihr inmitten einer mehrfach unangenehmen Situation verspricht ihr beizubringen, wie man Männer richtig verführt (freilich doppeldeutig angekündigt, um sie auf "Wishmaster"-Art in die Irre zu führen). Angereichert wird all dies mit nicht wirklich beeindruckenden Spezialeffekten und mancher Sexualprovokation, die eigentlich nur ein 14jähriger geil finden könnte. 

Zum Zielpublikum der USA passt das somit. In Deutschland freilich wieder aufgrund der Brutalitäten ab 18 Jahren freigegeben, guckt sich das Ganze gleich noch eine Spur infantiler. Zumindest bekam das Produkt aufgrund seiner Erscheinungszeit trotz billigem Look in Deutschland zur VHS-Veröffentlichung noch eine professionelle Synchronisation mit bekannten Stimmen beschert. Das wäre bei einem Werk dieses Niveaus heutzutage undenkbar. Auch der Vorspann fällt nicht unsympathisch aus, erreicht aber nicht den selben Charme wie jener des Erstlings seinerzeit. Da alles zu reißerisch, unglaubwürdig und frei von Spannungsbogen oder anderem Reiz umgesetzt ist, kann ich mich trotzdem kein bisschen für "Demon House" (Alternativtitel) begeistern. Dieses maue Franchise schafft es, dass ausnahmsweise einmal die Neuverfilmung "Night of the Demons" zum Highlight wird, und selbst die war lediglich simple, aber nette Unterhaltung.  Wiki

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