03.08.2023

BLACK DEATH (2010)

Abgesehen von manch zu gewaschenem Haar und zu gepflegtem Bart, entführt uns Regisseur Christopher Smith in eine glaubwürdige Welt zu der Zeit als die Pest etliche Menschen dahin raffte. Seine Horrorfilme "Triangle - Die Angst kommt in Wellen" und "Severence - Ein blutiger Betriebsausflug", die seinem kommerziellen Erfolg "Creep" folgten, waren clevere Horrorfilme. Dieses Genre lässt er in "Black Death" zu Hause, suggeriert dem Zuschauer jedoch eine übernatürliche Komponente der Geschichte, die es als richtig oder falsch aufzulösen gilt. Dass auch der hier besprochene Streifen kein stumpf erzählter ist, merkt man an der Figurenzeichnung des Drehbuchs, die keine Gut-Böse-Trennung vornimmt. Unparteiisch gönnt sie jeder Figur die Überzeugung ihrer Richtigkeit. Jeder ist menschlich gezeichnet, auch Schlächter dürfen Gefühle und ein Gewissen besitzen. Idealisten treffen auf Idealisten. In solch einem Zwist zwischen Extremisten kann es keine Gewinner geben, und der Film macht dies besonders deutlich in der finalen Pointe um den jungen Mönch, mit dessen Teilnahme an der Reise die Hauptgeschichte beginnt. 

"Black Death" ist packend erzählt, aufwühlend in Sachen Dramaturgie und Action, gehalten in dreckigen Bildern einer bitteren Zeit. Das Buch nimmt sich die nötige Geduld Figuren gut kennen lernen zu können, um sie erst mit dieser Kenntnis des Zuschauers wichtige Erlebnisse und Entscheidungen machen zu lassen, freilich orientiert an ihrem verstrahlten Weltbild eines Gottesglauben. Worauf die Geschichte hinaus will, ist cleverer Natur, das Ergebnis am Schluss zwar eindeutig, aber mit Möglichkeiten der Interpretation für Naive angereichert. Klar ausgesprochen wird die Auflösung nicht. Die düstere Angst vor der Pest, das ein wenig an "Wicker Man" erinnernde Amüsieren des von der Pest verschonten Volkes, wenn es auf die Sitten der Gesandten stößt, das Mysterium der Geschichte, die schleichende Unbehaglichkeit, die über allem schwebt, der blinde Extremismus der die Figuren lenkt, ein Buch das ihnen trotzdem innerhalb ihrer Möglichkeiten das Talent zur Reflexion schenkt, das alles sind Gründe warum "Black Death" so gut zu funktionieren weiß, ein Werk welches weder ruhige, noch Action-geladene Szenarien scheut und Fragen aufwirft, mit denen sich ein wacher Geist nur all zu gerne beschäftigt. Smith macht das wofür Kino da ist: er lässt uns in eine andere Zeit und in andere Denkweisen eintauchen. Damit wird der Film nicht nur für die Protagonisten ein abenteuerlicher Trip.  Wiki

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