03.08.2023

STROMBERG - STAFFEL 5 (2011)

Während bislang jede Staffel besser ausfiel, als ihre vorangegangene, ist Staffel 5 erstmals schlechter, und dies nicht nur bezüglich Staffel 4, das fünfte Jahr geht qualitativ auf ein schlichtes Niveau zurück, das bislang in der Serie nicht herrschte (nicht einmal in mäßigeren Folgen) und glücklicher Weise im darauf folgenden "Stromberg - Der Film" auch nicht wiederholt werden sollte. Der Grund im weniger geglückten Gelingen liegt in der Willkür, welche die komplette Staffel ausstrahlt, sowie in der weit weniger psychologisch cleveren Ausführung. Dass eine kaum auszumachende Handlung nicht schadet, zeigte uns Staffel 3, Staffel 5 pendelt zusätzlich jedoch orientierungslos hin und her, macht aus Stromberg wen Ranghöheres als bisher, dann wechselt er zur Schiffskasko (die übelste Episode von allen), ist wie gehabt irgendwann auf seinem Posten nicht mehr gern gesehen, weil er der Schirrrmann beweisen will, dass Job nicht alles ist, und schließlich endet alles in einer ganz dünnen Schlussfolge, die das nervige Bäumchenwechseldich-Spiel, dass jeder Mal der Chef sein darf (was in Staffel 4 mit Tanja noch mit einem Highlight begann), mit Berthold auf die Spitze der Unglaubwürdigkeit hievt, da es Nübel nicht würdig ist, derartiges zu entscheiden. Dem ergeht es wie Becker, dessen Charakter ebenfalls respektlos verändert wird, wie es den Autoren für die anvisierte Situation gerade passt. 

Hier ist wenig durchdacht, man setzt auf das Stammpublikum, das schon alles fressen wird, und das ist bei einer so hoch qualitativen Serie wie "Stromberg" sehr enttäuschend. Aber ja, die Serie ist beliebt, nicht nur bei jenen die sie vollständig verstanden haben, und wer um sinnvolle Wechselspiele zwischen Ursache und Wirkung und das Verstehen von Charakteren nichts gibt, der lacht weiter über ein diesmal viel oberflächlicheres Ergebnis, als zu erwarten war. Das heißt nicht dass Staffel 5 lediglich aus Fehlern besteht. Folge 4 und 5 bieten sogar das gehobene Niveau in Sachen Unterhaltung und Intelligenz, welches man sonst von kompletten Staffeln kannte. Aber die sind leider Ausnahme inmitten der Orientierungslosigkeit um Strombergs Bemühen Schirrmanns Herz zu erobern, gleichzeitig mit der Chefetage mithalten zu können und Ulf beim Versuch Karriere zu machen zuzusehen. Berthold nervt, wie man es von Staffel 3 an gewohnt ist, bekommt aber die gute Idee beschert, nun für die Kirche tätig zu sein (auch die Idee warum seine Beteiligung an der Jugendfreizeit beendet wird, gehört zu den guten Momenten). Dass Ulf den Schlüssel zum Büro nicht erhält, die kompletten Sitzungen in der Chefetage, Tanjas soziale Inkompetenzen beim Beistehen ihres Mannes, das sind alles Pluspunkte dieser Staffel. 

Aber ein schrecklicher Praktikant (und dies nach dem so toll besetzten aus Staffel 4), das dämliche Schusswaffenspiel im Büro, das billige Abarbeiten von Standards (um Leute wie den Kantinenmann untergebracht zu bekommen), das Überspringen von Szenen, damit nicht zu sehr auffällt wie konstruiert gerade alles ist (wie hat Tanja Jennifer bitte dazu bekommen mit shoppen zu gehen?) und besagte große Schnitzer im Handlungsverlauf und der psychologischen Glaubwürdigkeit machen aus dem fünften Jahr nicht nur eine schwächere Staffel, sondern tatsächlich eine derart schlechtere, dass sie des öfteren zum Fremdschämen einlädt und einen somit nicht einmal mehr entspannt zu unterhalten weiß. Für den weit besseren Kinofilm, der final folgen sollte, wurden die meisten Ereignisse dieser plumpen Serienphase ignoriert.  Wiki

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