15.10.2023

SKY SHARKS (2019)

Ebenso wie der Art-verwandte "Iron Sky", so konnte mich auch "Sky Sharks" nicht wirklich überzeugen. Da leben wir in einer Zeit, in welcher herrlich kranke Ideen umgesetzt werden können, die in der Filmlandschaft vor Jahren noch nicht denkbar gewesen wären, und dann fehlt solchen Projekten das gewisse Etwas mehr zu sein, als der starre Versuch des Entarteten. Für jeden Fan von Pulp und Trash ist der Gedanke von Nazizombies auf fliegenden Haien eine geradezu verlockende Idee. Und das Design beider Wesen weiß zu wirken. Und doch, "Sky Sharks" kommt zu gewollt daher, ist zu aufgebläht für das richtige Pulp-Feeling, zu gewollt schundig, um als Trash zu gelten, und der Amateurherkunft des "Killerbus"-Regisseurs Marc Fehse nicht weit genug entrückt, um das Projekt auf andere Art betrachten zu können. Im Meer an Spezialeffekten und bekannter eingekaufter Gesichter vom gesamten Globus, kommt der Film zu wild, schnell und oberflächlich daher, kümmert sich neben der ausgeflippten Ausgangsidee nicht zu genüge um weiteres kreatives Füllmaterial und unterschätzt die Dringlichkeit einer Identifikation mit Figuren. Selbst die drei im Zentrum stehenden Akteure bleiben einem fremd. 

Die Geschichte wird nicht griffig mitempfindbar umgesetzt, alles bleibt zu sehr Theorie, zu sehr ausgeflippte Idee in einem unnahbaren Werk. Zudem geht "Sky Sharks" nach einem imposanten Einstieg fix die Puste aus. Den etwas zu öde geratenen Zwischenteil versucht man mit dem Rückblick auf die Nazizeit zu bereichern, was nach meinem Empfinden nicht zu funktionieren weiß, da der Rückblick zu viel Zeit in Anspruch nimmt und lediglich den Eindruck erweckt, Personal und Utensilien unterbringen zu wollen, anstatt interessante und nötige Einblicke in die zu oberflächlich bleibende Geschichte zu integrieren. Klar hat "Sky Sharks" seine Momente, die jedes Kind im Manne wecken. Und gerade die herrlich grotesken Spielereien mit nackter Haut atmen pursten Pulp, wenn dies mit Gewalt angereichert wird. Aber mehr als Kurzfilmpotential ist da nicht zu entdecken. Auf solch seelenlose Art, trotz der unübersehbaren Herzensangelegenheit der Schöpfer dieses Ausnahmeprojektes, funktioniert ein solches Werk nicht auf Spielfilmlänge, abgesehen von einem Publikum, welches lediglich auf Schauwerte setzt. Die gibt es zu genüge, mal ansehnlich inszeniert, mal absichtlich schundig, im Idealfall beides gleichzeitig liefernd. Ich bin nicht komplett ohne Sympathie was diesen Film betrifft, aber gut unterhalten gefühlt habe ich mich nicht.  Wiki

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