17.10.2023

METAL MAN (2008)

Wenn man die unterirdisch schlechte Synchronisation entweder ignorieren kann, oder umgehen, indem man den Film auf englisch guckt (wobei die DVD keine deutschen Untertitel erhält), dann kann man mit "Metal Man", einem Mix aus "Iron Man" und "Power Rangers", eventuell zu Beginn noch etwas Spaß haben. Denn wie verzweifelt man hier mit unpassenden und meist untalentierten Mimen besetzt versucht ernsthaft eine höchst naive Geschichte auf Kinderniveau in schlechten Spezialeffekten bei so gut wie null Budget zu erzählen, während jegliche Idee nur unsinnig und selbst für eine Superheldengeschichte zu fern der Realität zu nennen ist (tatsächlich noch weit mehr als in "Mutronics"), weiß in dieser treuen Art, es dennoch als Standardumsetzung zu versuchen, fast schon charmant herüber zu kommen. Reggie Bannister, bekannt aus den "Das Böse"-Filmen, macht noch das meiste her, und selbst der wirkt fehl am Platz, als toter Mentor, der nie die Klappe hält. Der entscheidende Schwachpunkt, der "Iron Hero" (Alternativtitel) letztendlich aber das Genick bricht, um selbst als unfreiwillig komische Lachnummer nicht bis zur Ziellinie zu funktionieren, ist die Besetzung auf der Schurkenseite, die in den meisten Werken dieser Art jene der Seite der Guten meist übertrumpft. 

Der Möchtegern-Mafiosie bleibt wesentlich blasser als seine noch halbwegs akzeptabel besetzten Schlägerproleten. Und meist ist er ohnehin nur am quasseln und wirkt damit nicht halb so gefährlich, wie es die Regie und der Autor der ganzen Schundproduktion gerne hätten. Da wird mit Geschwätz die Geschichte in die Länge gezogen, die zuvor zeigte wie kurzweilig sie hätte ausfallen können mit den lächerlichen Spezialeffekten innerhalb einer Geschichte, die wahrscheinlich selbst 10jährige für arg blauäugig empfunden hätten. Da nun diese aussetzen müssen, um durch endlose Dialoge und Monologe die Fronten zu klären, unsinnige Hintergründe zu lüften und wie erwähnt Zeit zu schinden, geht dem Projekt viel schneller die Luft aus, als man vermuten würde. Und auch mit Rückkehr der Schauwerte, kommt die nötige Stimmung für die eben beschriebenen Eigenschaften, die zumindest ein rares Ausnahmepublikum halbwegs glücklich gemacht hätten, nicht mehr zurück. "Metal Man" wird zur Gurke, die keine bessere Synchronisation verdient hat. Aus verspielter Verzweiflung wird eine zu lahme Auftragsarbeit, an der jeder Beteiligte nur dabei war, um seine Finanzen ein klein wenig aufzubessern. Dementsprechend gibt sich hier auch keiner Mühe - nicht einmal jene Beteiligten, die mit ihrem mangelnden Talent nur hier zumindest einmal die Chance hatten, an einem Film überhaupt teilnehmen zu dürfen. Übler ist lediglich noch "Rise of the Black Bat" ausgefallen.  OFDb

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