29.10.2023

VON ALLEN GEISTERN BESESSEN (1990)

Da hat man zur Hochzeit der Filmparodien die Chance mit der Original Linda Blair "Der Exorzist" zu parodieren und hat als Zusatzplus auch noch Leslie Nielsen am Start, der gerade durch diese Parodiewelle auf einem erneuten prominenten Hoch schwebte, und dann fällt den Verantwortlichen von "Repossessed" (Originaltitel) nichts besseres ein als einen plumpen Kalauer der eher minderwertigen Art an den nächsten zu reihen. Gags, die theoretisch Potential besitzen, werden oftmals durch fehlerhaftes Vortragen und falsch gesetztes Timing, oder durch Fehler in der Optik, sowie dem Schnitt an die Wand gefahren, meist bietet "Von allen Geistern besessen" jedoch derart flache Witzchen, dass sie auch im hier abgelieferten Dauerfeuer der Blödelei kaum fruchten wollen. Der von Bob Logan inszenierte Streifen hat durchaus seine Momente. So weiß der ewige Sturz des alten Pfarrers auf einer kleinen Treppe zu Beginn zu gefallen, und mit dem jungen Pfarrer wurde glücklicher Weise Anthony Starke besetzt, der so wundervoll albern in "Die Rückkehr der Killertomaten" agierte. Der kann seine Leistung von dort hier zwar nicht ebenso wirksam wiederholen, das liegt aber weniger an ihm, als an der Regie, seine Spiellaune sieht man ihm auch in dieser halbherzigen Produktion an. 

Für Leslie Nielsen ist das Ganze offensichtlich eine Auftragsarbeit, auch Linda Blair wirkt nicht wirklich vom Projekt überzeugt. Das braucht auch nicht verwundern, so wenig wie das Drehbuch mit der Vorlage aus den 70er Jahren anzufangen weiß, bildet Friedkins Werk doch nur grobe Grundlage für Kalauer, anstatt ihn im Kern respektvoll zu parodieren, so wie es Mel Brooks einst in "Frankenstein Junior" mit einem anderen Horrorklassiker tat. Viel zu oft wird rumgekotzt, um "Der Exorzist" zu veralbern, Momente wie das sich bewegende Bett, weil Nancy versehentlich die Vibrierfunktion des Bettes eingeschaltet hat, sind leider rar gesät und gehören zur Ausnahme der funktionierenden Witzigkeiten, die sich auf Momente der Vorlage direkt beziehen. Die Idee das Ganze als Medienparodie aufzuziehen, weiß eigentlich zu gefallen. Zwar wurde gerade der Bereich der Geld schnorrenden Fernsehprediger-Heuchler schon häufig in Film und Fernsehen satirisch kritisiert, aber auch hier gehört diese altbackene Art in zu sanfter Form noch halbwegs zu den funktionierenden Elementen, dies aber auch weil die beiden Moderatoren so wundervoll unsympathisch agieren dürfen. Dass aber selbst die kleinen Witzchen um den unbeliebten Hund des nur nach Außen hin harmonischen Paares nicht völlig zur Geltung kommen, trotz eines eigentlich todsicheren Konzeptes, zeigt nur erneut wie wenig Fingerspitzengefühl Logan besaß vorhandenes Witzepotential, und mag es noch so banaler Natur sein, auf die Leinwand als funktionierendes Lachelement übertragen zu können.  Wiki

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