25.11.2023

SUPERHEROES - VOLL ECHTE SUPERHELDEN (2011)

Ja, es gibt sie wirklich, die Leute die a la "Kick-Ass" und "Super" als Superhelden verkleidet durch ihre Stadt gehen und freilich ohne Superkräfte zu besitzen das Böse bekämpfen. Das klingt nach einer Truppe geltungssüchtiger, verzweifelter Leute, gäbe also Nährboden aus der Dokumentation lediglich eine Freakshow zu machen, aber letztendlich arbeitet Regisseur Mike Barnett eher die Hilfsbereitschaft der selbsternannten Helden heraus, die, das wird mit fortschreitender Laufzeit immer deutlicher, eher Pakete für Obdachlose sammeln und ähnlichen Sozialdiensten privat nachgehen, anstatt Verbrecher zu überführen. Das versuchen die meist schrulligen Gesellen zwar auch, aber Erfolge werden sich da, wenn man genau hinhört, eher eingeredet, anstatt diesbezüglich wirkliche zu verzeichnen. 

An tiefen Einblicken, die derartiges näher verfolgen, ist man trotz Kommentaren einer Psychologin und einer Dame vom Polizeidienst, nicht interessiert, auch nicht an weiteren Hintergründe, so z.B. dem Aufnahmeverfahren in eine Superheldengruppe. Das wäre zwar alles wünschenswert gewesen, aber auf etwas schlichtere Art weiß auch das zu unterhalten, was man uns mit "Superheroes" (Originaltitel) bereit ist zu berichten. Da kommen von einem der Beschützer auch mal Mama und Papa zu Wort, einen festen Partner hat kaum wer von ihnen, und einer glaubt gar übernatürliche, da spirituelle Fähigkeiten zu besitzen. Ob derartige Menschen gefährlich sind, ob nun für sich oder für andere, wird ebenfalls leider kaum verfolgt, aber zumindest thematisch überflogen, wenn auch Streifenpolizisten oder besagte Psychologin für diesen Aspekt zu Wort kommen. Letztendlich zeigt sich im Gesamtwerk hauptsächlich aber nur die typische Realitätsferne vieler US-Amerikaner im Reflektieren ihrer Kinokultur, die im hier gezeigten Beispiel scheinbar erst in ein Kostüm schlüpfen müssen, um unentgeltlich Sozialdienst zu leisten. 

Aber es bereitet freilich trotzdem Freude das Leben der Außenseiter, die sich teilweise für die wahren Normalen der Gesellschaft halten, bei ihren Streifzügen und Interviews zuzusehen. Womit sie sich oftmals selbst entlarven oder gar zu sympathisieren wissen, ist völlig unterschiedlicher Natur. Und allein ein Blick auf ihre Kostüme, Namensgebungen oder die jeweilige Verteidigungsausrüstung ist einen Blick wert. Aber da die Dokumentation nicht viel tiefer greift und gegen Ende leider eher zu einem Loblied dieser engagierten Freaks wird, ist es ganz gut, dass man nicht versucht hat die 90 Minuten-Grenze anzuvisieren. Selbst in seinen 78 Minuten kommt "Superheroes - Voll echte Superhelden" in seinem Mangel an engagierter Vertiefung entscheidender thematischer Stellen etwas zu langgestreckt daher, weiß aber durchaus zu unterhalten zu einem Thema, das zwar amüsiert, aber nicht einzig Belustigung hervorruft. Abgesehen von einigen sich andeutenden, aber leider nie hinterfragten, Fragwürdigkeiten der präsentierten Individuen, haben wir es mit Gesellen zu tun, die oberflächlich betrachtet mit ihrem bunten Treiben niemandem zu schaden scheinen.  OFDb

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