Dass "Cocaine Bear" so wunderbar zu unterhalten wusste, bedeutete freilich nicht, dass ähnliche Stoffe in diesem Fahrwasser automatisch ebenfalls ein kurzweiliges Ergebnis bieten. Dass "Cocaine Shark" jedoch lediglich ein Amateurfilm ist, weiß dann doch ein wenig zu enttäuschen, und dies trotz geringer Erwartungshaltung. Zumindest gehört Vieldreher Mark Polonia zu den halbwegs erträglichen Gesellen seiner Art, und das Ergebnis ist in etwa so ausgefallen wie sein "Camp Blood - First Slaughter". "Cocaine Shark" ist zu monoton, um auf seine Laufzeit zu überzeugen, egal ob inhaltlich oder visuell, aber sein Hai kann sich zumindest sehen lassen, schaut er als Mix aus Krabbe und Hai doch recht putzig aus, per Stop Motion animiert vom Kollegen Brett Piper, der in Z-Movie-Kreisen für das Anwenden dieser Tricktechnik semi-bekannt ist. Der hat die hier zu erblickenden Szenen jedoch nie für Polonias Werk kreiert, sondern verwendete sie bereits 2015 für seinen bislang letzten Film "Queen Crab".
Ein Hingucker ist seine Kreatur für Freunde charmant billiger Effekte auch in entliehener Form freilich trotzdem, zumal diese Art Preisgünstigkeit das Kind im Manne besser zu kitzeln weiß, als schrottige CGI-Animationen, wie sie SyFy einem gerne vor die Nase setzt, oder gar Naturaufnahmen tatsächlich umher schwimmender Haie. Ebenso wie bei sämtlichen Kulissen, verwendet der Hobbyfilmer jedoch auch bei Haiszenarien Gleiches zu oft, so dass dem Auge langweilig wird. Wie oft soll man sich an der selben Aufnahme des Krabbenhaies erfreuen? Dementsprechend ernüchternd wird im Laufe der Zeit die zunächst amüsant zu sichtende Hobbyarbeit, die im Gegensatz zum namhaften Vorbild anbei kein Tier präsentiert, welches unter Drogeneinfluss steht, sondern das Kokain-Thema des Titels ganz anders verarbeitet. Deswegen steht eine Gangsterstory leider viel dominanter im Raum, als der Tier-Horror, auf den man unter besagtem Titel hofft. Zwar weiß auch im Gangsterbereich ein gewisser Charme eine Zeit lang zu überzeugen, immerhin haben die Amateure Spaß an ihren Rollen, aber Polonia kann einfach keine interessante Geschichte schreiben, und wenn er mal über eine nette Idee stolpert, wird über diese aus Kostengünstigkeit lediglich gesprochen, anstatt sie uns zu zeigen. Glücklicher Weise läuft der zu geschwätzig ausgefallene Film nur 73 Minuten lang, so dass man sich versöhnlich mit ihm arrangiert bekommt, sofern man Zugang zu Amateurfilmen besitzt. OFDb
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