08.12.2023

HAUNTING OF WINCHESTER HOUSE (2009)

Wenn die Billigschmiede The Asylum nicht gerade skurrile Haie auf die Menschheit loslässt, liefert sie eigentlich nur die unangenehme Art Schrott ab. Das ist leider auch bei "Horror House" (Alternativtitel) der Fall, der, wenn schon die zehntausendste Variante Spukhausfilm darstellend (inklusive dem Einbringen des Klischees eines herbei rollenden Spielballs eines verstorbenen Kindes), zumindest mit der reizvollen Idee daher kommt, dass es sich um das Haus einer Winchester handelt, die von den Geistern der Verstorbenen heimgesucht wird, die aufgrund der Waffen ihrer Familienfirma starben. Dass sie, um denen zu entgehen, stets das Haus erweitert hat, um es zu einem verwirrenden Labyrinth für die Geister zu machen, ist dem Haus, in dem der Film spielt, von Innen leider so gar nicht anzusehen, und wäre als Hauptplot, anstatt als kurze Nebenbemerkung integriert, definitiv die reizvollere Geschichte gewesen, anstatt uns alternativ eine ahnungslose Familie zu zeigen, die nun in das leerstehende Gebäude zieht, wenn auch nur als Personal, anstatt als Besitzer. Für den Plot macht das keinen Unterschied, da man nicht im Dienstbotentrakt wohnt, sondern mittendrin im prunkvollen Haus. 
 
Und hier tanzen nun die Teufel, freilich nicht bevor noch ein Experte für das Paranormale ins Geschehen tritt, was ähnlich unsensibel eingearbeitet wird, wie der komplette Spuk an sich. Man soll es nicht meinen, aber Mark Atkins verzichtet auf das ewige Hinhalten und lässt die Geister flink und in Dauerattacken auf die Familie los, leider aber auch uninspiriert und die Stimmung überfrachtend, so dass er die uninteressante Charakterzeichnung der Familie damit leider nicht überspielt bekommt. Man sagt es selten über schlechte Spukfilme, wahrscheinlich sogar nie, aber in "The Haunting of Winchester House" passiert einfach zu viel. Dadurch will keine Spannung aufkommen, kein Grusel, egal wie sehr man in der Klischeekiste der Spukelemente herumwühlt und egal wie viele Phantome man da an den Protagonisten vorbei huschen lässt. Billigfilmer Atkins hat es einfach nicht drauf Stimmung zu entfachen und besagte Klischees brauchbar einzubringen. Sein vor einer selbst öffnenden Tür in der Dunkelheit im Schneidersitz erscheinendes Kind vor der Türschwelle ist ein ideales Beispiel dafür was er möchte, aber nicht unheimlich einzufangen vermag. Somit steht dieser Möchtegern-Grusler seiner Gurke "Halloween Night" in nichts nach. Scheinbar benötigt er erst etwas Humor und ein paar Haie, um etwas Brauchbares zu zaubern. Dies ist ihm immerhin mit "Sand Sharks" gelungen. "Haunting of Winchester House" ist jedoch nur wiedergekäuerte Langeweile, wenn zu Beginn auch nicht völlig ohne Charme kopiert.  OFDb

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