09.12.2023

STAR WARS - EPISODE 9 - DER AUFSTIEG SKYWALKERS (2019)

Das ist er also, der bisherige, große Schluss der Kult-Reihe "Krieg der Sterne", welche die meisten Filmkonsumenten, ja sogar einige Cineasten, viel zu ernst nehmen, so dass entweder auf die Disneystudios geflucht wird, weil sie das Erbe Lucas' nicht ehrwürdig weiterführen würden, oder auf der anderen Seite Fans das Ergebnis hypen und zu einem großen Kinoereignis erklären. Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Wenn man erst einmal erwachsen geworden ist und die Blauäugigkeit des hoch naiven "Star Wars"-Universums als charmant, anstatt als Krönung der Kinokultur anerkennt, dann kann man auch Gefallen an "Der Aufstieg Skywalkers" finden, auch wenn er, ebenso wie seine beiden Vorgänger, nicht an die Originaltrilogie heranreicht. An die letzten drei Filme der Reihe, die George Lucas noch höchst persönlich inszenierte, aber sehr wohl, bietet "Star Wars" bei Disney angekommen doch endlich wieder ansatzweise das alte Feeling, welches Kitsch und Gefühl in angenehmer Dosis präsentiert, anstatt in der infantilen Überschwemmung eines "Die dunkle Bedrohung", oder im zu geschwätzigen Stil der beiden Nachfolger von diesem. 

Bedeutungsschwanger kommt auch der Abschluss der im Mittelteil schwächelnden, bislang letzten Trilogie daher. Aber wer sich dem Ergebnis nicht völlig verkopft nähert, das Kind im Manne in sich trägt und seit vielen Jahren in Berührung zur Ur-Trilogie steht, der kann manch zu hochgepeitschte Emotion dennoch mitempfinden, wenn Familienwahrheiten und Schicksale sich erfüllen und alle entscheidenden Gesichter, mit denen es einst los ging, noch einmal die Figuren entscheidend beeinflussen dürfen. Mich hat es bewegt, freilich auf ganz naiver Popkorn-Kino-Ebene, und mir hat es gefallen, dass J.J. Abrams dies trotz des zu oft kopierenden und zu innovationslosen Konzeptkinos, das volle Kasse bescheren soll, bei mir geschafft hat. Gekonnt täuscht er mit allerhand Action und Menschlichkeit darüber hinweg, dass wir lange Zeit eigentlich nur einer Schatzsuche beiwohnen, sowie einem Familienkonflikt, der wie eine mutierte Form von "Romeo und Julia" anmutet, wenn man den romantischen Aspekt der Vorlage einmal außer Acht lässt. Dass Tote nicht zwingend tot bleiben müssen, Böse zu Guten werden können, Freunde im entscheidenden Moment zur Hilfe eilen, und all die anderen hochgradig naiven Elemente, gab es in der mit "Krieg der Sterne" begonnenen Reihe schon immer, soll man "Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker" (Originaltitel) also nicht zu streng ankreiden, zumindest wenn man es bis zu diesem Abschlussteil geschafft hat. Unangenehm im aktuellen Zeitkontext stößt lediglich die gelogene Wahrheit am Schluss auf, die mich an manch linksgrüne Idee heutiger Zeiten erinnert hat. 

Aber Zeitgeist in einem für das aktuelle Massenpublikum konzipierten Filmes, lässt sich wohl kaum verhindern, also was soll's. Da das Ergebnis nicht moralinsauer daher kommt, was bei all den Ereignissen, denen wir beiwohnen durften, auch arg heuchlerisch gewesen wäre, stört derartiges nicht so stark, wie in manch anderem Werk. Ich habe mich auf Trivialfilmebene über zwei Stunden gut unterhalten gefühlt, frei von Leerlauf, trotz dünner Alibi-Handlung und Nonstop-Action, und ein derartiges Stück visuelles Wucht-Kino ist manchmal einfach genau das richtige.  Wiki

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