21.12.2023

ZEBRAMAN (2004)

An schrägen Ideen mangelt es in japanischen Filmen nicht, so braucht es nicht verwundern, dass im Veralbern des Superheldenbereichs ein grotesk klingender "Zebraman" ausgerechnet von dort kommt. Regisseur Takashi Miike ist für besonders schrille Werke bekannt. Oft mag ich sie nicht, wie im Falle von "The Happiness of the Katakuris", der völlig überzogen alles Sympathische seines Vorbildes "The Quiet Family" neuverfilmt in den Sand setzte. Dementsprechend überrascht war ich, wie bescheiden im Vergleich "Zeburâman" (Originaltitel) ausgefallen ist. Es ist nicht so, dass er hiermit eine völlig normale Geschichte abgeliefert hätte, aber viele Handlungselemente überraschen dann doch mit einer Standardentwicklung, wie es sie auch im US-Kino hätte geben können. Wahrscheinlich wirken die so gar nicht zu erwartenden Elemente deshalb umso heftiger, so dass man einem Plot beiwohnt, der einen recht wild durchschüttelt, gerade immer dann, wenn man eben erst wieder zur Ruhe gekommen ist. 

"Zebraman" veralbert das kunterbunte, kindlich geprägte Superhelden-Getue der 60er Jahre im TV ebenso wie neuere Produkte dieser Art, gibt sich bei der Entstehung des Superhelden manchmal aber auch überraschend bodenständig, mit Dramaturgie inmitten von gern alberner Komik gesegnet. Nicht immer scheint alles Sinn zu machen, insbesondere dann wenn Zebraman aus dem Nichts plötzlich doch noch überraschend Superkräfte erhält. Aber die Lücken, welche die Geschichte damit erschafft, werden später gefüllt, wenn man gar nicht mehr damit rechnet. Dann erhält die für Japanverhältnisse typisch verworrene Handlung doch noch innerhalb ihres eigenen Universums Sinn, zumindest genug um das Erlebte nötig genug erklärt zu bekommen. Ob Kostüme, Spezialeffekte, Humor oder der gewollte echte Superheldenanteil, Miike ist stets darum bemüht dem Ganzen einen Pulp-Look zu bescheren, alles muss eine Spur billig und bescheuert wirken, und doch ist nichts im Film schlicht hingerotzt. "Zebraman" fällt liebevoll gemeint aus, mag seine Figuren und die Geschichte, die er erzählt, mag das was parodiert und das was hier neu geschaffen wird und schafft es immer wieder den Zuschauer zu überraschen - auch damit dass der Komödienanteil gar nicht so dominant ausfällt, wie man bei der Titelgebung meinen sollte. 

Der letzte Pfiff mag fehlen, aber wer sich von einem grotesken Namen wie "Zebraman" locken lässt und mit Asiakino etwas anfangen kann, der ist eigentlich schon automatisch im richtigen Film. In Deutschland schien der Streifen nicht all zu viele Verehrer zu gewinnen, denn die 2010 nachgerückte Fortsetzung "Zebraman 2 - Attack on Zebra City" hat es nie hierher geschafft. Schade!  Wiki

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