Letztendlich ist "Ghostbusters 3" (Alternativtitel) trotz manchem Retro-Rezept für eine andere Generation gedacht und ganz anderes ausgefallen, als die 80er-Versionen des Stoffes. Wie bereits erwähnt ist alles als Kinderabenteuer umgesetzt, in welchem die jungen Protagonisten so manches Geheimnis entdecken, das dem Zuschauer von einst bereits bekannt ist. Diese eher Kinder-orientierte Geschichte kommt in ihren Geistermomenten düsterer als die Erwachsenenversion daher, fühlt sich damit eher nach leichter Horroranlehnung an, anstatt wie damals nach Fantasy, und der Humor plätschert nur noch ganz leicht, schlicht und ziemlich unkreativ mit, so dass der Begriff Komödie eher großzügig anmutet. Es wird kopiert, imitiert, variiert und ein modernes Standardgerüst heutiger Kinozeiten präsentiert. Technisch ist man freilich auf hohem Stand. Kleine Insiders sind gesät, so wie Beispielsweise der Verweis auf Produzent Ivan Reitmans Frühwerk "Cannibal Girls", welches er 11 Jahre vor "Ghostbusters" drehte, oder weit weniger versteckt die Anspielung auf den Endgegner von einst, der nun in "Armee der Finsternis"-Tradition in einer Gruppe von Zwergversionen so manchem das Leben zur Hölle macht. Das sieht nett aus, ist aber so wenig witzig wie im Vorbild mit Bruce Campbell, wobei dies das junge Zielpublikum sicher anders sieht.
Mir persönlich ist "Ghostbusters: Legacy" zu routiniert und einfallslos ausgefallen, um mich den begeisternden Worten vieler Freunde des Originals im Netz anzuschließen. Nach dem schrillen Vorgänger kommt er wesentlich entspannter daher, definitiv, aber ein würdiger Nachfolger nach fast 40 Jahren ist er ebenfalls nicht geworden. Da Ivans Sohnemann Jason Reitman für Regie und Drehbuch verantwortlich war, verärgert die uninspirierte Geschichte umso mehr, lieferte er doch mit "Thank You for Smoking" (Buch), "Juno" (Regie) und "Up in the Air" (beides) beeindruckende Werke ab. Wiki
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