Die simplen Geschichten werden zwar naiv präsentiert, die Gesellschaftskritik des Films findet wie zu erwarten keinen ernsthaften Platz in der Serie, im Bezug auf die Firma OCP fällt das jedoch ganz besonders auf. Die und ihr Vorsitzender werden zwar, ebenso wie die meisten Mitarbeiter, zwielichtig präsentiert, der Machtapparat dahinter, die Bedrohung der freien Gesellschaft durch eine Firma, findet aber freilich keinen Platz, und der wahre Aggressor einer jeden Geschichte kommt stets von woanders oder ist ein ehemaliger Mitarbeiter von OCP. Der Konzern rückt somit nie zu stark ins negative Zentrum. Trotz der vereinfachten Geschichten, findet sich dennoch immer wieder Platz für seichte Gesellschaftskritik, freilich eingefangen auf Jugendniveau. Wirklich humoristisch, wie in der Vorlage, ist das leider nicht ausgefallen. Die zu bierernst geratene Umsetzung unterstützt den zu versteiften Stil der Serie. Und da die Charaktere zu oberflächlich bleiben, kommt auch nie eine wirkliche Identifizierung mit dem Produkt auf. Es bleibt somit zu theoretisch. Nach 12 Folgen war schließlich bereits Schluss. Dem Zielpublikum bietet es jedoch genug Action, um vor der Glotze sitzen zu bleiben. Und Nachtisch sollte dieses 10 Jahre später mit der Zeichentrickserie "RoboCop Alpha Commando" erhalten. Ob diese sich mehr lohnt, weiß ich nicht, wer zu einem verwandten Thema im Trickfilmbereich greifen möchte, sollte die japanische Serie "8 Man After" sichten, die weiß zu überzeugen. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
25.02.2024
ROBOCOP (1988)
Ein Jahr nach dem gleichnamigen, erfolgreichen Science Fiction-Film folgte eine Zeichentrickserie. Dass eine solche auf einem Werk basiert, das aufgrund seiner Brutalität seinerzeit in Deutschland nur gekürzt in den Kinos laufen durfte, zeigt die unterschiedliche Einstellung der Amis und den Deutschen zum Thema Gewalt in den Medien. Zwar braucht man den Erwachsenenfilm für das Kinder- und Jugendprodukt nicht zu kennen, man findet sich in der Zeichentrickserie jedoch besser zurecht, wenn dem so ist, immerhin schließt sie direkt an den Erlebnissen von dort an und setzt auf die Figuren, die man dort miterleben durfte. Das klingt nach einem respektvollen Umgang mit der Vorlage, und bis zu einem gewissen Grad mag das auch stimmen, aber "RoboCop the Comic" (Alternativtitel) ist letztendlich zu lieblos ausgefallen, um eine derartige Behauptung zu stützen. Er ist ein klassisches Fließbandprodukt aus der Trickfilmindustrie der USA, routiniert genug umgesetzt, um im Meer an Erfolgsserien mit schwimmen zu können, zu durchschnittlich konzipiert, um aus diesem herauszuragen. Außerdem sind die Animationen zu kantig und schwerfällig geraten, und RoboCop sieht selbst im actionreichsten Einsatz so aus, als würde er lächeln. Das stört in einem ernst gemeinten Plot dann doch was arg.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen