29.06.2024

DOCTOR WHO - STAFFEL 4 (2008)

Doctor Who ist gerade dabei einem linken Plan von Außerirdischen gegenüber Fettleibigen aufzudecken, da stößt er auf Donna Nobel, die selbiges tut. Während sie damals nicht mitreisen wollte, begleitet sie den Doktor diesmal bei seinen Reisen durch Zeit und Raum, nicht ahnend, dass sie für einen Moment zum wichtigsten Lebewesen des Universums werden wird...

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Ich schrieb damals bereits in meiner Besprechung zum Weihnachtsspecial "Die aufgelöste Braut", dass Donna Nobel eine interessante Begleiterin für den Doktor gewesen wäre. Nachdem Martha sich in Staffel 3 nicht gerade als das Gelbe vom Ei für diese Position entpuppte, und eine Unbekannte prominent besetzt einmalig in "Reise der Verdammten" zur rechten Hand des Time Lords werden durfte, ist es schön zu sehen, dass man sich nun in Staffel 4 an besagte Dame erinnerte, die zumindest für Briten ebenfalls prominent besetzt ist. Als Begleitung, die dem Doktor eher kontert, anstatt ihn anzuhimmeln, weiß sie die Abenteuer zu bereichern, ohne dass der Zuschauer an sie zu stark emotional gebunden wird. Auch ihr Abschied tut weh, keine Frage, das funktionierte selbst bei Martha, Donna ist lediglich distanzierter angelegt und dennoch eine vollwertige Figur der vierten Staffel. Martha werden wir trotzdem wiedersehen, mehrmals sogar, und da erfüllt sie ihren jeweiligen Part auch zufriedenstellend. Und ihre Wiederkehr wird nicht die einzige bleiben, wenn das Finale uns eine Dalekgeschichte präsentiert, in welcher die Erzfeinde des Zeitreisenden stärker denn je sind. 

Hier kommt es nun zur Wiederkehr sämtlicher Randfiguren, die einmal von Bedeutung waren, und erstmals, wenn auch nie in gemeinsamen Szenen außerhalb einer Videokonferenz eingebaut, trifft das "Torchwood"-Team des Captains auf den Doktor und seine Begleitungen. Auch die weitere, von mir bisher nicht gesichtete, Spin-off-Serie "The Sarah Jane Adventures" wird Teil der finalen Geschichte des vierten Jahres. Die letzten drei zusammenhängenden Teile der Staffel gehören, im Gegensatz zum Vorgängerjahr, diesmal definitiv zum Höhepunkt, und alles was dem voraus geht weiß ebenfalls zu gefallen. Mittelmäßige Lückenfüller-Geschichten gibt es diesmal nicht. Ob es nun um Fortpflanzung per Fettzellen geht, um Menschen, die gespeichert auf einer Festplatte glauben ein Leben zu leben, oder ob wir erfahren was der Doktor mit dem Untergang von Pomeji zu tun hatte, aufregende Geschichten warten auf den Freund der Reihe, der wieder Action, Humor und traurige Momente in einem ereignisreichen Mix präsentiert bekommt. Dauergast der Serie sollte man sein, um alles zu verstehen. So fehlte mir als Neuling im Kosmos der 1963 gestarteten Serie "Doctor Who" z.B. die Kenntnis bezüglich des Verbündeten der Daleks, der wohl mal in den 70er Jahren ein besonders fieser Bösewicht gewesen sein muss und in seiner völlig wahnsinnigen Art noch immer weiß diese Rolle effektiv zu erfüllen. 

Es ist jedoch schön zu sehen, dass die 2005 neu gestartete "Doctor Who"-Serie nicht nur Alt-Bekanntes neu aufzulegen und interessant zu mischen weiß. So erleben wir z.B. mit kreativ gestalteten Fischmenschen, geradezu selbstverständlich, ganz nebenbei eingebracht, eine neu eingeführte Spezies innerhalb einer Geschichte, in welcher der Doktor auf bewegende und augenzwinkernde Art zum Vater werden darf. In der wohl ausgeflipptesten Geschichte der Staffel darf Krimi-Autorin Agatha Christie zudem gegen die mörderischen Aktivitäten einer Riesenwespe vorgehen. Dass keine Spezies evolutionär geprägt sein kann, um zu dienen, lässt eine Alienrasse zum bewegenden Thema einer Episode werden, die bislang Beiwerk in nur einer Episode war und nun intensiver beleuchtet wird. Auch hier zeigt sich, dass man sehr wohl weiß welche vorangegangenen Ideen weiteres Potential besitzen, ohne schlichtweg etwas bereits Erzähltes lediglich wiederzukäuern. Nicht minder gelungen ist die Geschichte um ein Wesen, welches sich auf verängstigende Art der Sprache anderer Spezies bemächtigt und eine weitere, in der auf andere Weise als seinerzeit in der Autobahn-Episode die starke Abhängigkeit vom Automobil thematisiert wird - nicht ohne ein Weltuntergangsszenario in Gang zu setzen. 

Das dritte Jahr des zehnten Doktors bildet insgesamt ein Highlight im Schaffen seit der neuen Staffel 1, Staffel 5 sollte jedoch trotzdem erst 2010 folgen, warum auch immer. In der Zwischenzeit wurde der Freund der langlebigsten Science Fiction-Reihe fürs TV jedoch mit diversen TV-Specials vertröstet. Was diese taugen, werde ich recht zeitnah erörtern...  Wiki

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