Zwei junge Paare verbringen ein gemeinsames Wochenende in einem hübschen Haus an der Wüste, das wem anders gehört, als es plötzlich klingelt und eine Fremde behauptet die Nachbarin zu sein und aufgrund eines Unfalls einmal telefonieren zu müssen. Die Dame verhält sich merkwürdig, und die unterschiedlichen Reaktionen auf sie, zeigen dem Quartett, dass man sich doch nicht so gut kennt, wie man meint...
Innerer und äußerer Terror...Bei dem Sub-Genre der Home Invasion ist der Pfad des bereits Bekannten schnell betreten. Also dachte sich Autor Corey Deshon wohl, er könne sich der Herausforderung, etwas Innovativeres in diesem Bereich abzuliefern, stellen, indem er stets mit den Erwartungen des Zuschauers spielt und Überraschungen ins klassische Einerlei streut. Das klingt nicht völlig verkehrt und weiß mit der Idee einer Bedrohung, innerhalb der von Anfang an anwesenden Truppe, anstatt mit einer von außen, sogar tatsächlich interessant zu klingen. Er hätte es aber dabei belassen sollen, dann wäre der verdächtige Anruf der mysteriös wirkenden, angeblichen Nachbarin, eine doppeldeutige Täuschung gewesen, also eine Szene cleverer Natur. Aber so intelligent wie sich "Hell Is Where the Home Is" gibt, ist er leider dann doch nicht ausgefallen, arbeitet er aufgrund zu grobklotzig vertiefter Figuren seine Wendungen doch eher plump ein, und leider belässt man es außerdem nicht bei der inneren Bedrohung.
So kommt es doch noch zu Angriffen von Außen, und das schaut sich nicht in solch einem Dominoeffekt, wie es der Autor gerne hätte, also dass alles einander beeinflusst mit einem relativ simplen Auslöser, es wirkt viel mehr wie das Füllen eines Spielfilmes auf 90 Minuten und wie die Zusammenkunft zu vieler und zu unwahrscheinlicher Zufälle hintereinander. Funktioniert hätte dies eventuell mit einem augenzwinkerndem Grundton, der uns eine Art böse Comicsituation serviert. Aber Orson Oblowitz' Debutfilm, dem bislang nur die Actionkomödie "The Final Showdown" mit Dolph Lundgren folgen sollte, ist eher um eine trockene, bedrohliche Atmosphäre, in sehr ernster Ausführung bemüht. Es geht ihm um Anspannungen, die zu Entladungen führen müssen, eine Verspieltheit fehlt da völlig. Psychologisch will das alles somit nicht so richtig überzeugen, und das ist schade, sind doch nicht nur die Mimen überzeugend besetzt und die Optik stimmig, eine Zeit lang, so lange der Film auf ruhige Töne setzt, funktioniert auch der Spannungsbogen, dank der nüchternen Atmosphäre einer Vierergruppe, die nicht wirklich harmoniert, so sehr die Beteiligten auch darum bemüht sind. Handwerklich überzeugt dieser US-Thriller, der leicht den Bereich des Horrors streift, durchaus, es ist das Drehbuch, das mit seinen zu vielen Wendungen und dem Mangel an Empathie für seine Figuren, dem nicht völlig unsympathischen Werk schadet. Stammzuschauer der Home Invasion werden aber zumindest solide unterhalten. OFDb
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