Eddie arbeitet nach seinem Mathelehrer-Referendariat lediglich in einem Bagel-Shop, da es keine freien Stellen gibt. Als er zumindest eine als Lehrer für die Nachsitzklasse ergattern kann, stellt er mit Entsetzen das Nichtwissen der Schüler über jegliches wissenschaftliches Sexualwissen fest und unterrichtet sie von nun an darin. Privat kämpft er währenddessen darum seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Die ältere Schwester eines begeisterten Schülers kommt für ihn als Kandidatin in Frage...
Unterricht der sexten Sinne...Haley Joel Osment kennt man hauptsächlich als den kleinen Jungen aus "The Sixth Sense". Mit seinem runden Gesicht und den kleinen, bubenhaften Knopfaugen wirkt er auch als Erwachsener unglaublich brav und ist mittlerweile meist eher in Nebenrollen anzutreffen, so z.B. in "Tusk" und "Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile". Da erfreute es mich umso mehr zu hören, dass er seinerzeit in "The Sex Teacher" die Chance auf eine Hauptrolle bekam. Die Figur des jungfräulichen Lehrers schien zu seinem Aussehen zu passen, und die Geschichte um einen Sexuallehrer, der selbst noch keinen Sex hatte und sich aufgrund seines Unterrichts mit dem Pfarrer des Bezirks anlegt, klang banal aber nett. Letztendlich ist der von Regisseur Issac Feder umgesetzte Film auch entsprechend ausgefallen. Das Drehbuch arbeitet eher die Standardelemente dieser Geschichte klassisch ab, bietet aber solide Unterhaltung, und dies obwohl sich einige Ärgernisse eingeschlichen haben.
Am übelsten mutet das obligatorische, finale Verteidigen der Schüler gegenüber den Verantwortlichen für den Rausschmiss ihres Lieblingslehrers an, da es in Wirklichkeit aufgesagte Botschaften an das Publikum sind, nicht altersgerecht vorgetragen wird und als reines Klischee inszeniert ist. Außerdem verstehe ich nicht, warum ein Werk wie dieses, das meist auf die stille Situationskomik und die Gefühlswelt seiner Hauptfigur setzt (wenn auch klassisch oberflächlich angegangen, anstatt per Empathie und Psychologie), am Rande immer wieder auf laute Sexualkomik setzt, wie sie für einen Jonah Hill-Film üblich wäre und bereits dort als Humorkonzept eher nervt, anstatt zu überzeugen. Mit der Nebenfigur des (ehemaligen) Mitbewohners findet sie zwar ihr Zentrum, wird aber auch an manch anderer Stelle ungünstig eingebracht. Positiv fällt hingegen der Umgang mit der Love Interest auf, der einen anderen Ausgang nimmt, als es für diese sonst auf übliche Sehgewohnheiten setzende Komödie üblich wäre. Eine ähnliche Konsequenz wäre für die Zukunft des Unterrichts wünschenswert gewesen, denn bereits Eddie argumentiert zurecht, dass er der Falsche für diesen Job ist.
Wer also so gut wie keine Überraschungen benötigt und nach der Arbeit gern einmal leicht und anspruchslos unterhalten werden will, der kann "Sex Ed" (Originaltitel) ruhig eine Chance geben. Ob er funktioniert oder nicht liegt eher daran, ob man die Figuren mag. Die ungelenke Art, wie die Liebesgeschichte erzählt und gespielt ist, ist jedoch Absicht, darüber also bitte erst am Ende des Streifens urteilen. OFDb
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