02.09.2024

DOCTOR WHO - DIE SAAT DES TODES (1969)

In der nahen Zukunft der Erde gibt es ein alles lenkendes, neues Transportsystem, dessen Hauptstelle sich auf dem Mond befindet. Als Eiskrieger vom Mars das sogenannte Temet unter ihre Kontrolle bringen, liegt es am Doktor und seinen Gefährten die bevorstehende Invasion aufzuhalten...

Ein Angsthase stirbt den Heldentod...

Mit der neuen Begleitung Zoey an Bord, darf erstmals eine taffe, junge Frau das weibliche Geschlecht als Begleiter des Time Lords würdig vertreten, beginnend in einem Plot, in dem eigentlich jede weitere Figur eher etwas unbeholfen bis tolpatschig argiert, inklusive dem Doktor, der in einer Szene gar derart bescheuert vor einer der Kreaturen flüchtet, dass man glaubt die "Benny Hill Show" zu sichten. Da es an sich an humoristischen Momenten fehlt, wird dies wohl kaum beabsichtigt sein. Es ist der pure Ernst, mit dem alles angegangen wird, welcher dieses besondere Abenteuer des zweiten Doktors selbst für seine Entstehungszeit etwas arg naiv ausfallen lässt. Kostüme wirken nicht so wirklich, die Kampf-Choreographien sind ein Witz, die Fehler und das mangelnde Wissen des Doktors (obwohl er die Eiskrieger von einem früheren Abenteuer kennt) lassen ihn arg menschlich wirken, insbesondere in jener zu lang ausgefallenen Phase, in welcher er verzweifelt versucht eine Rakete vernünftig zu fliegen. Dass die Invasoren für jeden popeligen Technikaspekt zudem die Hilfe von Menschen benötigen, lässt sie lediglich durch ihre Waffen gefährlich erscheinen, mehr aber auch nicht.

Zumindest das blinde Vertrauen in eine neue Technologie bleibt ein interessanter Aspekt in der sonst so simplen Geschichte, es ist wohl der einzige Punkt, der selbst heute noch nicht veraltet wirkt. Nach kleinen Startschwierigkeiten, welche "Doctor Who - The Seeds of Death" (Originaltitel) etwas zu durchschnittlich erscheinen lässt, wird der Sechsteiler doch noch ein sympathisches Abenteuer, zumindest wenn man erst einmal auf dem Mond gelandet ist. Bis zur titelgebenden Saat wartet man bis Ende der dritten Folge, ab dann schreitet die Geschichte jedoch ereignisreicher denn je voran. Und die auf der Mondstation nur bedingt wirkenden Gegner, erfahren ab der zweiten Hälfte der Geschichte weit mehr Wirkung auf der Erde. Da dort nur einer der Krieger umher stampft, erinnert dies stark an die Monsterfilme der 50er Jahre, so dass der arg naive Ton nun ebenso passt, wie das Aussehen der Kreatur. Dass die finale Entscheidung, wie man zukünftig mit dem neuen Transportmittel verfahren soll, vom Verschwinden des Doktors unterbrochen wird, ist eine reizvolle Idee. Der Debatte, der man kurz zuvor zu diesem Thema beiwohnen darf, tendiert jedoch in die Richtung, die uns auch heute noch prägt: dem blinden Vertrauen neuer Technik, und dass man diese nun endlich im Griff habe.  Wiki

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