01.10.2024

BANANA JOE (1982)

Bislang konnte Banana Joe die Bananen, von deren Ertrag sein Dorf abseits der Zivilisation lebt, einfach so verkaufen. Doch weil er einem Mafiosi, der in Joes Dorf eine Fabrik bauen möchte, im Weg steht, hetzt dieser die Polizei auf ihn, die ihn darauf aufmerksam macht einen Gewerbeschein besitzen zu müssen. Ungebildet und stets auf die Hilfe anderer angewiesen, stolpert der mit der Zivilisation überforderte Joe durch diverse Situationen und bekommt die Mühlen der Bürokratie zu spüren...

Günstige Bananenpreise nach Autorennen... 

Die Solofilme von Bud Spencer erreichen nie die Qualität der Gemeinschaftsfilme mit Terence Hill, erst recht in der noch billiger produzierten Fließband-Zeit der 80er Jahre, und doch bleibt stets ein Unterhaltungswert vorhanden und ein gewisser Charme, den wir dem Hauptdarsteller selbst zu verdanken haben. In "Bud, der Ganovenschreck" schrieb ich, dass er seine Filme stets gestemmt bekommt. Diese Aussage ist auch in "Banana Joe" nicht wirklich falsch zu nennen, immerhin spielt er den ungebildeten Naivling, der auf die Moderne der Gesellschaft trifft, mit einer unübersehbaren Spielfreude. Auch die dick aufgetragene Botschaft um Freiheit fern der Bürokratie, die ihre Abreibung in dieser albern geratenen Gesellschaftskritik am deutlichsten zu spüren bekommt, stellt der Komödie kein Beinchen, ebenso wenig die zwischenzeitlich immer wieder kurz aufkeimenden Kinderszenen, welche das Herz Buds für die Kleinen verdeutlichen soll, so wie es andere Werke zu extrem taten. Dass "Banana Joe" nicht so wirklich funktionieren will, liegt an seiner Zerfahrenheit, wenn er sämtliche Themengebiete abgrasen will, für die andere Werke jeweils einen Film für sich in Anspruch nehmen würden. Damit kommt der Streifen, dessen Drehbuch Bud Spencer höchst persönlich geschrieben hat, zu episodenhaft daher, weiß zwar in jeder seine Phasen zu unterhalten, so dass sein Makel erst mit der Zeit in Erscheinung tritt, aber das Ergebnis wirkt schlichtweg zusammengeflickt, so als würde man dem Zusammenschnitt einer Fernsehserie beiwohnen. 

Der Running Gag um den Mafiosi, der stets denkt Spencer wäre seinetwegen dort, wo die Geschehnisse gerade stattfinden, ist wunderbar, besser funktionieren würde das Gesamtkonzept jedoch dann, wenn es der Plan dieses Mannes wäre, Joe die Bürokratie-Safari für den Gewerbeschein durchleben zu lassen, um genügend Zeit zu besitzen, dessen Heimatdorf für den Bau der Fabrik einzunehmen. So wie tatsächlich erzählt wirkt alles zu zufällig, und der Verlust der Freiheit von einst, um Teil der so hoch gelobten, modernen Gesellschaft zu werden (von der die Einheimischen nicht profitieren), kann nur oberflächlich greifen. Das macht es dem Drehbuch zwar einfach, Joe diese Vereinnahmung seines Dorfes final auch mit schlichten Prügeleien und anderweitig einfach gestrickten, zerstörerischen Aktionen wieder rückgängig zu machen, der zu oberflächliche Blick auf jegliche Phase, nur um die jeweilige einzig für kleine, durchaus sympathische Kalauer zu nutzen, hinterlässt jedoch eine Austauschbarkeit des jeweiligen Kapitels. Da darf Spencer mal kurzfristig als Soldat die Militärausbildung veralbern, dann ist er plötzlich Rauswerfer eines Clubs, in welchem sich die Mächtigen am meisten daneben benehmen, die Zerfahrenheit des Stoffes wird am deutlichsten, wenn Joe urplötzlich nach einer Gefängnissequenz ohne Ausbruch wieder im Freien aktiv ist, und man glaubt das Ganze mit einem Nebensatz gerade biegen zu können, warum er grob erklärt wieder frei ist. An Sprüchen mangelt es nicht, Spaß bereiten die einzelnen Phasen auch, insbesondere durch das herrlich naive und kindische Mimenspiel des Hauptdarstellers, aber ein befriedigendes, durchgehendes Ergebnis wird mit "Banana Joe" leider nicht abgeliefert.  Wiki

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