Während der Master scheinbar sicher verwahrt in einem Gefängnis festsitzt, greifen Echsenwesen aus dem Meer Schiffe an und versenken diese. Der Doktor versucht zwischen Mensch und Echse zu vermitteln, während der Master einen Krieg herbeiführen möchte, um die Menschheit endlich zu vernichten...
Golf im Büro und stille Post auf dem Meer..."The Horror of Party Beach" trifft auf "Doctor Who" könnte man meinen, wenn man die herrlich niedlichen Gummikreaturen sichtet, deren Köpfe immer was lose wirken und dabei oftmals leicht nach hinten kippen, da die Kostüme größer sind als die Darsteller in ihnen drin. Sie strahlen keinerlei Bedrohung aus, nicht einmal wenn sie in einer Gruppe aus dem Meer steigen, was selbst die banalen Soldaten aus "Die Schreckensmacht der Zombies" unheimlich wirken ließ. Wenn die Viecher nun noch auf die Hilfe von Menschen angewiesen sind, um diese zu vernichten, und dabei, ebenso wie der Master, alles glauben, was der Doktor ihnen technisch vormacht, befinden wir uns mehr denn je mitten in einer naiven Trivialstory. Spätestens der Master dürfte auf solcherlei Getue nicht mehr hereinfallen. Abgesehen davon müsste er selbst die nötige technische Kompetenz besitzen, seine finsteren Pläne umzusetzen. Das Drehbuch macht es dem Doktor somit relativ leicht. In dem 6-Teiler stresst ihn mehr die Inkompetenz von Marine und Minister, als die eigentlichen Hauptgegner.
Da wir uns mit den Science Fiction-Krimi-Abenteuern des dritten Doktors aber ohnehin in einer besonders blauäugigen Phase der erfolgreichen Serie befinden, verärgert nichts von den aufgezählten Punkten, wirkt das Abenteuer-übergreifende Gekabbel zwischen Master und Doktor doch ohnehin wie ein simples Räuber und Gendarm-Spiel, wobei der Schurke mehr denn je Parallelen zu Dr. Mabuse aufweist, der in den 60er Jahren in ähnlich simplen Stoffen verheizt wurde. Im Gegensatz zu "Die Maschine des Bösen" besitzt er hier, so wie Mabuse, hypnotische Fähigkeiten (möglich dass er die schon vorher hatte, etliche Geschichten des dritten Doktors haben es nicht nach Deutschland geschafft). Und der Aspekt, dass der Master nicht Gefangener im Knast ist, sondern heimlicher Herrscher dort, der den Direktor in der Hand hat, erinnert gar an den besten Streifen des populären Schurken aus Fritz Lang-Zeiten: "Das Testament des Dr. Mabuse".
Aber welcher Einfluss da nun von welcher Richtung auch kommen mag, "Doctor Who - The Sea Devils" (Originaltitel) ist charmantes Affentheater, bei dem die unfreiwillige Komik diesmal dominiert, während die klassische Phase der Serie bislang eher charmant genug ausfiel, um diese Wirkung lediglich als Nebeneffekt zu besitzen. Laut der Dialoge hatte es der Doktor schon einmal mit einer verwandten Spezies zu tun. Spätestens der 11. Doktor wird es mit einer weiteren Variante der Echsenwesen zu tun bekommen, die vor uns die Erde bevölkerte. Warum der Doktor parteiisch ist und den Menschen den Vorzug gibt, wird nicht klar. Zwar ist er auch hier um eine friedliche Koexistenz bemüht, aber die ist nach diversen Rückschlägen schnell über Bord geworfen und damit weit weniger glaubhaft, als die weit erfolgreicheren Ansätze der 2010er Phase. Wiki
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