Da die Universität ihn nicht unterstützen will, finanziert sich ein Professor eine Expedition auf die Suche nach einem Bigfoot selbst. Zusammen mit einigen Studenten campiert er an jenem Ort, an dem es Vorfälle gegeben haben soll...
Liebhaberin der Bestie...Einen guten Bigfoot-Film (Yetis und ähnliche Kreaturen eingeschlossen) habe ich bislang noch nicht gesichtet. In einer Zeit, in welcher der Slasher gerade erst in den Kinderschuhen steckte, versuchte sich James C. Wasson mit seinem einzigen Werk auf diese Art der mystischen Figur zu nähern, zu der es bereits unzählige Filme gab. Was wirklich neues ist ihm nicht eingefallen. Er nutzt die Thematik lediglich für möglichst viele Gore-Effekte. Und da in der monotonen Handlung von Leuten, die sich auf eine Expedition begeben, Hinhalten angesagt ist, müssen hierfür stets Rückblicke herhalten, meist erzählt vom Professor, basierend auf wahren Begebenheiten, die jedoch nie die Existenz des Wesens beweisen konnten. Erstaunlicher Weise erfährt man über diese Rückblicke mehr als möglich sein müsste, so oft wie die Opfer allein auf die Kreatur treffen und man sich fragt, wie Hinterbliebene, Polizei, Reporter oder diejenigen, die auf die Leichen jeweils stießen, den Rest erfahren haben wollen.
Aber "Night of the Demon" (Originaltitel) ist nun einmal ein stumpfer Film, frei jedweder Sinn machenden Reflexion, weshalb er auch die Intelligenz, die man von Studenten und dem Professor erwarten sollte, nicht einzufangen weiß, so einfach gestrickt wie die Gebildeten hier agieren, oftmals auch frei jedem Feingefühls, wo sie doch Menschen zu sehr unangenehmen, persönlichen Schicksalen befragen müssen. Aber dass man hier nicht Goethe erwarten kann, zeigt sich bereits darin, dass sich all die Rückblicke innerhalb eines Szenarios befinden, welches selbst ein Rückblick ist. Es ist das Glück von "Rituals - Der Teufel tanzt weiter" (Alternativtitel), dass seine nüchterne Art, mit der alles sehr trocken inszeniert wurde, für eine gewisse Stimmung sorgt. Sie setzt definitiv Wohlwollen vom Publikum voraus und ist dem Zufall geschult, anstatt einer diesbezüglich absichtlichen Herangehensweise, aber sie weiß den routinierten und eher einfallslosen Film ein gutes Stück aufzufangen.
Theoretisch müsste "Der Teufel tanzt weiter", der freilich nichts mit Sam Raimis Kultfilm zu tun hat, extrem langweilen, weckt er doch nur mit reißerischen Szenarien auf, von denen jenes eines abgerissenen Pimmels während einer Pinkelszene wohl das drastischste sein müsste. Entsprechend unterirdisch habe ich den Streifen in jungen Jahren empfunden. Mittlerweile kann ich etwas mehr mit ihm anfangen, aber auch im gourmierbareren Zustand ist es in meinen Augen noch immer kein unterhaltsamer Genre-Beitrag geworden. Zwar weiß die Geschichte gegen Ende ein Geheimnis aufzudecken, welches der Handlung einen Hauch mehr Tiefe beschert, freilich bleibt aber alles so unsensibel umgesetzt, wie zuvor, so dass diese Wende lediglich verspäteten Mehrwert einer ansonsten dumpfen Geschichte bietet, aber das ist, sofern man es bis dahin ausgehalten hat, ja auch schon mal was. Die härtere Variante der Bigfoot-Thematik reizt zumindest mehr, als der übliche Standard diesbezüglich. Das Kostüm überzeugt hier jedoch so wenig wie sonst auch, wird aber ohnehin nur selten im Detail eingefangen. Mittels eines religiösen Hintergrunds verändert man die Mystik der Kreatur, das Spiel mit einer Sekte, mit der man sich anlegt, hat man leider jedoch nicht intensiv genug verfolgt. Da war "Vier im rasenden Sarg" 5 Jahre vorher wesentlich konsequenter unterwegs. OFDb
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