02.11.2024

DEAD RISING - ENDGAME (2016)

Drei Jahre nach dem Projekt Watchtower hat das Militär die Kontrolle über jegliche Zombieinfizierte, die dank eines Medikaments ein normales Leben führen können, übernommen. Der Reporter Chase kommt dahinter, dass man alle auf einen Schlag vernichten möchte, während ein weit aggressiverer Zombievirenstamm entwickelt wurde, welcher der Pharmazie mehr Geld einbringen soll...

Um die Wette gehackt...

Während der Vorgänger "Dead Rising - Watchtower" zumindest für Nichtkenner des Videospiels, auf dem er basiert, zu funktionieren wusste, indem er ein gefährlich am Standard orientiertes Zombie-Szenario immer wieder mit reizvollen Ideen aufzuwerten wusste und gegen Ende gar mit mancher Wendung überzeugte, ist die Fortsetzung "Dead Rising - Endgame" leider genau das geworden, was Teil 1 zu umschiffen schaffte. Der Film badet mitten im Standardszenario eines actiongeladenen Zombiefilms und hat außer seinem Aufhänger keine weitere Idee an Bord, so dass das kleine Team Unabhängiger, inmitten einer korrupten Welt, so lange Steine in den Weg gelegt bekommt, bis die Laufzeit lang genug ist und alles sein Ende finden kann. Dies nicht ohne eher lustlos eine Figur aus dem Vorgänger im letzten Drittel "überraschend" zu präsentieren, aber was diesbezüglich unlogisch anmutet, wird zumindest halbwegs glaubwürdig erklärt und für eine Vertiefung dessen genutzt, was Gott spielende Menschen heimlich mit der Menschheit und dem Zombievirus planen. 

Dass der diesmal von Pat Williams inszenierte letzte Teil der Reihe recht monoton ausgefallen ist, verärgert umso mehr, als dass er trotz des mageren Einspielergebnisses des Vorgängers trotzdem auf dessen Geschehnissen aufbaut. Der Vorgänger bot ein reizvolles Schlussszenario, ein bitteres Ende, dessen Weitererzählung zu interessieren wusste. Doch leider weiß man den Aufhänger hier kaum zu nutzen, wahrscheinlich weil man sich an einer der Fortsetzungen der Spielereihe orientierte, das lässt die Art der Erzählung von Endgame zumindest vermuten. Ein Soldat, der hier in zivil nicht halb so gut zu wirken weiß, wie im Tarnanzug in Teil 1, eine unglaubwürdig besetzte Leitung eines Billionen Dollar-Unternehmens, ja nicht einmal der Held, welcher der selbe aus Teil 1 ist, weiß hier zu überzeugen und mutet eher als der nächste Casper van Dien-Kandidat an, um zukünftig in noch billiger produzierten Werken zu agieren. Während all diese Schauspieler und die Figuren, die sie verkörpern, austauschbar bleiben, gerade so noch als okay durchgehen, aber eben auch nicht mehr, inklusive B-Star Billy Zane, verärgert die Neubesetzung einer aus Teil 1 übernommenen Rolle, die einst taff charakterisiert war und entsprechend besetzt, und nun zu püppchenhaft gecastet wurde und von ihrem Kampfgeist nichts mehr spüren lässt.

Es ist schade, dass derartige Änderungen dem Film zusätzlich schaden. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser ein Restinteresse zu wecken weiß, das einen immer wieder daran hindert doch noch frühzeitig auszuschalten, so sehr man auch in Versuchung ist dies zu tun. Ein unterhaltsameres Finale bietet einem 20 Minuten lang jene Kurzweile, die man sich vorher gewünscht hätte, aber auch die ist weit weniger kreativ ausgefallen, als all die herrlich abgedrehten, wenn auch meist aus anderen Werken geklauten, Ideen, die Teil 1 zu einem solch sympathischen Stück Durchschnitt werden ließen. Teil 2 ist die drögere Variante dessen, und dank ebenso kostengünstiger Finanzierung nicht einmal in den Schauwerten besser als sein Vorgänger ausgefallen. Nach diesem Film ließ man es gut sein. Die Videospielreihe blieb eine Videospielreihe, und dies weiterhin weit erfolgreicher, als die Versuche ihrer Verfilmungen.  Wiki

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