Ein Teenager zieht mit seiner Familie in eine Kleinstadt. Dort
gefällt es ihm erst, nachdem er das Mädchen seiner Träume kennen gelernt
hat. Um bei ihr zu landen, kauft er bei den Raufbolden der Gegend
Konzertkarten auf pump. Um seine Schulden zu tilgen, nimmt der an sich
bequeme und faule Teenager einen Job als Zeitungsjunge an, eine Arbeit,
die sonst nur eine Bande Versager verrichtet. Der Job erweist sich als
nervenaufreibender als vermutet, aber der clevere Junge wird mit der
Zeit so gut auf seiner Tour, dass die Trinkgelder nur so fließen. Unter
diesem Aspekt werden auch die Raufbolde neugierig und reißen sich alle
Zeitungstouren unter den Nagel. Das lassen sich die um ihren Job
betrogenen Kids nicht gefallen...
Aus dem Leben eines Zeitungsjungen...
„The Paper Brigade“ ist ein komödiantischer Jugendfilm, der sich in etwa wie eine TV-Serie guckt. Zwar ist er nicht wirklich episodenhaft, aber er erzählt recht wenig zusammenhängendes. Erst geht es um den Umzug in die Kleinstadt, dann um die Liebe, erst jetzt kommt der Zeitungsjob, dieser entpuppt sich als schwer. Dann klappt alles gut, aber das Trinkgeld stimmt nicht. Also arbeitet der Junge an seiner Persönlichkeit. Böse Buben nehmen ihm und seinen Kollegen den Job weg, und nach einiger Zeit holen sich die Kids ihren Job zurück.
Das ergibt am Ende sehr wohl eine Geschichte, aber eine der eigentlich keiner der aufgezählten Punkte sonderlich wichtig wäre. Das Mädchen, in das sich der Knabe verguckt wird zur Nebensache. Robert Englund in seiner Rolle als durchgeknallter Soldat A.D. wird für den schnellen Gag verheizt und ist für die eigentliche Geschichte völlig unwichtig und teilt damit das Schicksal jeder weiteren Randfigur. Alle werden eingebracht, sobald sie benötigt werden – oder eben für den schnellen Witz. Im Mittelpunkt steht eine Figur, und die begleiten wir für einige Wochen durch sein Leben.
Während aufgeblähte Vergleichsfilme wie „Hausarrest“ und „Schneefrei“ mit besonderen Geschichten glänzen, in der Umsetzung mit den Kindereien aus gekünstelter Ami-Sicht jedoch mehr nerven als unterhalten, kann man „The Paper Brigade“ mit seiner dünnen Nicht-Geschichte zu den gelungeneren Beiträgen des US-Jugendfilms zählen. Sein einziger Trumpf, und das ist nun ein sehr subjektiver, ist die Sympathie der Hauptfigur. Auch dieser Vorzeige-Jungteenager ist lediglich das konstruierte Produkt der amerikanischen Vorstellung, Kinder seien lediglich kleine Erwachsene, die sich, in diesem Falle, lediglich von Großen darin unterscheiden, noch nicht zu wissen wie wohltuend Fleiß ist. Auf unrealistischem Comicniveau kann man den Jungen aber durchaus als pfiffig und wortgewandt genug bezeichnen, um zu gefallen. Vergleichbar wäre er mit der Kinderrolle aus „(K)ein Vater gesucht“.
Mit der Hauptfigur steht und fällt nun die Frage, ob einem der Film gefallen kann oder nicht. Denn wie gesagt gibt es keine wirkliche Geschichte, die erzählt wird. Und der im deutschen Titel erwähnte „Sieg der Zeitungsjungen“ (Alternativtitel) bezieht sich lediglich auf das Ende des Films, wäre somit eigentlich ein Spoiler, was jedoch voraussetzen würde dass der Film a) eine Geschichte erzählen würde und b) Amifilme nicht immer nach dem gleichen Strickmuster aufgebaut wären. Da beides nicht der Fall ist, stört die Namensgebung nicht. Auch der Kampf, der diesem im Titel genannten Ergebnis vorausgeht, beginnt erst 20 Minuten vor Schluss und selbst dies relativ spontan, ohne dass die Geschichte darauf hin arbeiten würde oder gar müsste.
Dass ist alles ziemlich banal, ebenso die Charakterzeichnung der einzelnen Figuren und der Humor eigentlich auch. Echte Lacher gibt es nie, letztendlich unterhält nur das Treiben des Buben und seine charakterliche Entwicklung. Wer sich so etwas an verregneten Nachmittagen gerne mal gibt kann zugreifen. OFDb
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