Der Erfinder Hartdegen reist mit einer von ihm entwickelten
Zeitmaschine in die Zukunft. Hier bekommt er den Untergang der
menschlichen Zivilisation mit und in einer weit entfernten Zukunft stößt
er auf eine neue Kultur, in der sich die menschliche Rasse geteilt hat.
Hier leben die friedlichen Eloy unter der Bedrohung der monströsen
Morlocks...
Jahr 802701 – Die überleben wollen...
„Die Zeitmaschine“ ist ein hervorragender Klassiker, der trotz seiner Genialität sein Alter heutzutage nicht mehr verstecken kann. So nostalgisch der wunderbare Film auch ist, die Idee einer Neuverfilmung war nach 40 Jahren gar nicht so uninteressant.
Das Remake fängt auch recht vielversprechend an. Die Kulissen sind gut, die Darsteller okay, die Dramaturgie war stimmig. Auch wenn die Fahrt in die Zeit losgeht, wurde zunächst alles richtig gemacht (mit Ausnahme der wirklich dämlich aussehenden Zeitmaschine selbst). Aber spätestens wenn unser Held die Bücherei betritt, in der ein nerviges Mitarbeiterhologramm losquasselt, bekommt man erstmals Bedenken. Der Mix aus verspielter, dümmlicher Pseudozukunftsvorstellung und dem nervigen Geschwätz des nicht wirklich existierenden Hüter des gedruckten Wortes machen diese Szene komplett kaputt. Wegen dem Mangel an Talent, sich eine zukünftige Welt auf realistischer Ebene vorzustellen, die diese Szene deutlich aufweist, geht man von dort an mit weniger Erwartungen an den Rest heran.
Doch auch das nutzt nicht viel. Wenn unser Protagonist erst einmal die Zeit aufsucht, in der es nun endgültig weitergehen soll, werden ähnliche Fehler gemacht wie in Tim Burtons „Planet der Affen“. Die ferne Zukunft hat viel zu viele Parallelen mit der unseren Welt. Die Macher des Remakes schafften es nicht zwei Kulturen zu zeigen, die fernab heutigen Denkens existieren. Da war man in der alten Verfilmung wesentlich einfallsreicher. Die Morlocks, die verkommene Abspaltung der einstigen Menschheit, können sogar richtig reden und haben eine wohldurchdachte, strukturierte Gesellschaft. Kurzum: Sie sind viel zu menschlich. Die Affen im „Planet der Affen“-Remake waren Amerikaner mit Fell und die Menschen keine Tiere mehr sondern sprechende Wesen wie heute.
Was ist nur los mit dem Science Fiction-Genre der letzten 2 Jahrzehnte? Fehlt es derart an Phantasie oder wird einem nur noch einfallsloser Dreck serviert, weil die Masse das seit neuestem als Science Fiction ansieht und nach mehr schreit? Produktionen wie „Lexx“, die vom Zuschauer mehr Phantasie und das Loslösen aller bekannter Dinge abverlangen, sind sehr rar geworden. Letzten Endes kämpft unser Held, zum Schutze der lieben Eloys, gegen Menschen mit Fell, die sich für den Kannibalismus entschieden haben. Da fehlt jeder phantastische Schliff.
Erst einmal in der fernen Zukunft angekommen, ertrinkt das komplette Werk im Soap wie die „Andromeda“-Serie, die „Matrix“-Fortsetzungen, „Kampfstern Galactica“, die Serie „Andromeda“ und wie all die Produkte heißen, in denen auf dümmlicher Ebene philosophiert wird und uns die Welt von heute gezeigt wird, nur vollkommen anders (zwinker, zwinker).
Wegen des guten Anfangs, der gelungenen Optik und Darstellung und weil das Endergebnis trotz alledem noch guckbar ist, bleibt „The Time Machine“ zumindest noch Durchschnitt. Ich wünsche mir einfach, dass es irgendwann noch einmal Großproduktionen in diesem Genre geben wird, die für den Science Fiction-Freund gedacht sind und nicht nur für die phantasie- und gedankenlose breite Masse. Bis tief in die 70er hinein wurden nämlich verdammt gute Filme produziert, die letztendlich, trotz fehlender Mängel heutiger Produktionen, die Anerkennung von der breiten Masse ernteten. Im Prinzip kann nur der Film ein zeitloses, bewundernswertes Produkt werden, der sich erst die Anerkennung der breiten Masse erkämpfen muss, anstatt dem Zielpublikum in den Arsch zu kriechen. OFDb
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