Kurz vor dem Heiratsantrag geht der Freund einer jungen Frau
verloren. Grund genug einen Detektiv einzuschalten. Aus dem scheinbar
routinierten Fall, wird ein Kampf um die Weltherrschaft. Denn ein irrer
Professor, der nach kurzer Zeit auch die Auftraggeberin gefangen hält,
hat Killerbratwürste gezüchtet, die er auf die Menschheit loslässt...
Heiber und Konsorten versuchen gar nicht erst professionell zu wirken. Dieser Film ist eine Amateurproduktion, der schnelle Dreh in der Freizeit für zwischendurch, und es wurde nur des Spaßes wegen gedreht.
Diesen versteht die Crew zumindest und mehr noch: die Beteiligten wissen diesen Spaß auch beim Zuschauer entstehen zu lassen. Untalentiert, dafür aber auch unverkrampft und spielfreudig blödeln sie alle herum, und jede noch so dämliche Idee wird eingebaut.
Da gibt es auch mal schlechte Ideen (die Sprache der Würstchen), meist sind es aber sogar sehr gute Einfälle (der Schnürsenkel des Großvaters, das Lächeln des Profs, wenn er seine Weltherrschaftspläne erläutern darf, ...). Bei letzterem könnte man die Liste endlos fortsetzen. An Witzen mangelt es nicht.
Deswegen stört es auch keineswegs, dass hier alles so dilettantisch umgesetzt wurde. Eine eingetretene Tür wurde von einem großen Brett „gedoubelt“, während man die echte Tür geöffnet daneben sichten darf (sie wurde nicht einmal aus den Angeln gehoben). Der Kameramann oder wer anderes von der Crew spiegelt sich in einem fahrenden Auto, aus dem ein oder anderen Satz hört man ein leichtes Lachen heraus, die Betonungen stimmen nicht immer, der Whisky ist blubbernder Zitronentee (oder ähnliches), usw.
Heiber weiß jedoch, dass das mangelnde Talent nicht nur vom guten Humor in den Schatten gestellt wird, er weiß dieses Untalent auch positiv auszunutzen. So wird manche schlechte Betonung zur Witzigkeit und das keineswegs im Sinne der unfreiwilligen Komik. So lässt z.B. das fast abgelesene Sprechen der Frauenrolle ihre Kommentare wesentlich trockener und bissiger herüberkommen. Überagiertes Spiel wird gerade in der Rolle des irren Wissenschaftlers zu einem positiven Element. Relativ unechte Geräusche geben dem Gesehenen Comic-Charakter, und manch anderes Untalent unterstützt schlichtweg das Feeling freiwilligen Trashs.
Der Darsteller des Detektivs weiß sprachlich nicht immer zu überzeugen, aber das ist nicht weiter wild. Mancher Witz wird schlecht eingebaut, z.B. die gute Idee, dass der Darsteller Off-Kommentare in Wirklichkeit laut ausgesprochen hat. Und auch der Witz mit der Pause zur Musik von einer weltbekannten Gameshow hätte ruhig ein Drittel seiner Laufzeit einnehmen können.
Das sind die winzigen Kritikpunkte die ich anzubringen habe. Die positiven Elemente überragen diese jedoch deutlich. Allein im Schlussdialog hagelt es Witze im Sekundentakt. Einer der besten Gags aus „Die Ritter der Kokosnuss“ wird auf sympathische Art geklaut, mancher Witz bekommt gleich noch eine Erweiterungen hinterhergesetzt („Wo warst Du so lange?“), und allein dass in einem Schriftzug der Wissenschaftler als selbstverständlich vorrausgesetzt wird, noch bevor je die Rede von einem solchen war, zeigt auf wie viel Ebenen die Gehirne hinter diesen Albernheiten arbeiten.
Von dieser Truppe würde ich mir sofort wieder einen Film ansehen. Bei dieser Art Komik ist die Geschichte selbst nicht wichtig. Deswegen hat es in Heibers Erstling auch nicht gestört, dass die titelgebende Bratwurst so selten vorkam. Mal davon abgesehen, dass es in Wirklichkeit mehrere Bratwürste sind. Ach, was sind wir heute kleinlich! OFDb
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