Eins muss man „Terminator 3“ lassen: er weiß von der Größe seiner beiden Vorgänger und dass er deren Klasse nicht erreichen konnte, und scheinbar war den Verantwortlichen außerdem klar, dass es nach „Terminator 2" eigentlich nichts weiter zu erzählen gab. Also versuchte man auch gar nicht erst an das Niveau der Vorgänger heranzukommen und backte kleinere Brötchen. Das trifft freilich nicht auf die bombastischen Actionszenen zu, die vielen Filmen gleichen Genres locker den Rang ablaufen, und auch die Spezialeffekte sind nicht von schlechten Eltern. Aber die Geschichte und ihr Verlauf plätschern überraschungsfrei und meist vorhersehbar daher, zumal es in der ersten Hälfte des Films ohnehin so gut wie keine Geschichte zu erzählen gibt.
Die nötigsten Infos werden dem Zuschauer inmitten allerhand bombastischer Actionszenen in wenigen Sätzen zugespielt, die einzelnen Erzählstränge in nur wenigen Minuten auf billigste Drehbuch-Art zusammengeknotet, und von da an geht es brav geradeaus Richtung jener Art Finale, wie es der Fan der Reihe sicherlich längst einmal sehen wollte. Die Vorbereitungen hierfür in der zweiten Filmhälfte gucken sich auch gleich wesentlich interessanter als der monotone Action-Marathon der ersten Hälfte, und so führt „Terminator 3“ auf seine schlichte Art zu einem kurzweiligen, geistlosen Ergebnis für zwischendurch.
Regisseur Jonathan Mostow, der sechs Jahre später dem Genre-Mix aus Science Fiction und Action mit „Surrogates“ ein besseres Werk bescheren sollte, setzt zur Auflockerung des vorhersehbaren Geschehens auf eine Prise Humor, und obwohl so mancher Witz zum lachen einlädt, ist es doch genau diese Zutat, die dem Film mehr schadet als das Dauerfeuerwerk an Actionszenen. Weniger wäre mehr gewesen, das betrifft vor allen Dingen die augenzwinkernden Verweise auf die Vorgänger, die in geringer Anzahl noch eine Ehrerbietung hätten sein können, in ihrer Vielzahl dann aber doch eher anbiedernd wirken. Da „Terminator 3“ von einem recht bitteren Kapitel der „Terminator“-Reihe erzählt, wirkt der Humor ohnehin Fehl am Platz. Immerhin bekommt man den Eindruck der gealterte Schwarzenegger wäre mit Freude bei der Sache dabei. Das entschädigt für manchen Fehlschlag.
Wer mit wenig Erwartungen herangeht wird nett unterhalten. Und wer es mag, wenn es auf dem Bildschirm ordentlich kracht, dem wird die mangelnde Psychologie und die auf Logik meist verzichtende Story sicherlich egal sein. Kopf-Kino waren die „Terminator“-Filme ohnehin noch nie, aber eine Spur anspruchsvoller hätte die zweite Fortsetzung trotzdem ruhig ausfallen können. Zumindest ist Mostows Werk kein Reinfall geworden wie der Nachfolger „Terminator 4 - Die Erlösung“, der endlich in der Zukunft während des Krieges spielen sollte und trotz dieser wunderbaren Ausgangslage alles vergeigen sollte. OFDb
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