Auf die Plagiat-Schmiede The Asylum ist wie immer Verlass. Guillermo del Toro lässt gerade in „Pacific Rim“ Riesenroboter gegen bösartige Kreaturen kämpfen, da kommt besagte Produktionsfirma mit einem ähnlichen Plot unter dem ähnlichen Titel „Atlantic Rim“ (Originaltitel) daher, um vom finanziellen Kuchen ein Stückchen ab zu bekommen. Ist del Toros Werk ein Blockbuster, der eine immense Summe verschlungen hat, so war das Budget des Asylum-Filmes auf einem Minimum, wie üblich. Produziert werden diese Werke ohnehin nur für dem Heimvideo-Markt, da müssen die Kosten flink wieder eingespielt sein.
Als Regisseur holte man sich Jared Cohn an Bord, der für Filme mit solch aussagekräftigen Titeln wie „Bikini Spring Break“ und „Born Bad“ verantwortlich war. Sein Talent dürfte auf ebenso nicht vorhandenem Niveau angesiedelt sein, wie das der Drehbuchautoren und der Darsteller. In italienischen Horrorfilmen aus den 70er und 80er Jahren gab es diesbezüglich größere Talente zu entdecken, und das will schon was heißen.
Vergleicht man The Asylum mit The Asylum, so ist allerdings eine Qualitätssteigerung durchaus erkennbar. Die Tricks sind zwar billig, aber nicht so schludrig eingebracht wie üblicher Weise, so z.B. geschehen bei „Transmorphers“ und „King Of The Lost World“. Auch langweilt der Film nicht wie letztgenannter, oder „Alien vs. Hunter“, oder „Terminators“, die durch uninspirierte Action und Endlosdialoge öder Charaktere zur reinen Tortur wurden. Andererseits ist „Atlantic Rim“ auch nicht ganz so schwachsinnig wie die durch ihre unfreiwillige Komik so wunderbar zu guckenden Filme „Mega Piranha“ und „Mega Shark vs. Giant Octopus“ ausgefallen.
Aber auch hier gilt: Vorsicht! Ich vergleiche nur Asylum mit Asylum, freilich wimmelt es auch in „Attack From The Atlantic Rim“ nur so vor Unsinnigkeiten. So darf die Karte eines U-Boot-Radars gleich die komplette Weltkarte abbilden, ganze Roboter werden von Piloten gesteuert, aber die Klimaanlage kann nur aus der Ferne von der Zentrale aktiviert werden, .... Es schwebt wie gehabt viel Irrsinn in der Luft, gepaart mit Fragwürdigkeit, Überheblichkeit und all den anderen Zutaten, die einen Z-Film in seiner patriotischen Amerika-Mentalität so dümmlich erscheinen lassen.
Da hier beide Typen Asylum-Film aufeinander treffen, ist der hier besprochene zwar nicht zur Gruppe der eben erwähnten Langeweiler mutiert, leider wird er jedoch auch kein Partykracher des unfreiwillig komischen Schundes. Die aus beiden Bereichen beeinflusste Form ist zwar auf seine Lauflänge gesehen trotz monotoner Handlung und elektronischer Fließbandmusik im Hintergrund guckbar und fast schon erträglich, aber doch wiederum zu zäh, um sich auf längere Zeit vom hernieder regnenden Schwachsinn belustigt berieseln zu lassen. Dafür ist Jared Cohns Science Fiction-Kracher wiederum zu unmotiviert ausgefallen. Es fehlt die nötige Dynamik in der Erzählung und die individuellen Zusatzpunkte des Irrsinns. Alles was an „Attack From The Atlantic Rim“ belustigt gibt es in fast jedem Asylum-Film zu sichten, und so tritt nach einem kurzweiligen Anfang Ernüchterung ein.
Man sieht also: auch die bessere Art Asylum-Film ist noch immer ein schlechtes Werk, so dass die unfreiwillig komische Variante missglückter Film weiterhin das wertvollste Ergebnis bleibt was diese Produktionsschmiede hervorbringen kann. Schade dass „Atlantic Rim“ nicht dazu zählt, obwohl er nicht zu den Tiefpunkten gehört und so manche geglückte unfreiwillige Lacher auf seiner Seite hat. Hätte ich den Film alleine gesehen, ohne zwischendrin Schwätzchen halten zu können, hätte ich ihn vielleicht sogar unausstehlich gefunden, wer weiß. Aber ein solch objektives Urteil sprengt die Möglichkeiten meines subjektiven Blickfeldes. Zumindest weiß ich, dass ein „Terminators“ auch mit auflockerndem Schwätzchen nicht erträglicher geworden wäre, was den hier besprochenen Streifen somit in ein positiveres Licht rückt. OFDb
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